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Samstag, 24. Oktober 2015

Jana Zinser: "The Children's Train - Escape on the Kindertransport"

Sie sind kaum 12 Jahre alt und Freunde. Sie leben mit ihren Familien in Berlin, Ende der 1930er.
Sie sind Juden.
Sie sind Gejagte.

Als der erste Kindertransport gen England organisiert wird, soll dieser auch sie mit in das fremde Land nehmen, in welchem die Eltern ihre Kinder in Sicherheit wissen wollen.
Doch da gibt es auch ihn, den Jungen, der von seinem Vater im letzten Moment aus dem Zug gezerrt wird, weil der den Gedanken nicht ertragen kann, dass die Familie getrennt wird ebenso wie sie, das Mädchen, welches auf den letzten Drücker von ihrer Mutter, die meint, dass man kleinen Mädchen schon nichts Böses antut, gegen den älteren Bruder ausgetauscht wird, der eigentlich schon aufgrund seines Alters nicht mehr zur Teilnahme am Kindertransport berechtigt wäre.
Es gibt ihn, den Jungen, der am Down-Syndrom erkrankt ist und von dem die Eltern meinen, dass er auf ihre Unterstützung angewiesen ist und darum Deutschland nicht verlassen sollte.

Und da ist Peter, der junge Violinist, der Angst vor Fussbällen hat und später doch einmal den Metzgersladen des Vaters übernehmen sollte.
Mit seiner jüngeren Schwester Becca nimmt er am Kindertransport teil, während die jüngste Schwester Lilly, noch ein Baby, bei der Mutter verbleibt, die nach dem Tod des Vaters nicht bereit ist, sich von all ihren Liebsten zu verabschieden.
In England wird Becca von einer gutsituierten Familie aufgenommen, während Peter sich letztlich bei einem Bauerspaar wiederfindet, welches seine Arbeitskraft einfordert und keinen Hehl daraus macht, dass Peter für sie auch nur einer der Jerrys ist, schlimmer: einer der deutschen Juden und die Juden seien doch an Allem schuld.

Als der Krieg auch Grossbritannien ergreift, erinnert sich Peter in Hinblick auf sein gerettetes Instrument vor Allem daran, dass so viele Verwandte, Freunde und Bekannte in Berlin dereinst sagten, dass es vielleicht ja seine Musik sei, die irgendwann alle retten würde.
Deutlich erstarkt schliesst er sich den Widerständigen, die hinter den nun zum Stillstand gekommenen Kindertransporten standen, an und reist mit ihnen zurück nach Deutschland, nach Polen, zu den Nazi-Hauptquartieren, zu den Konzentrationslagern … und kämpft, um sein Leben, um das Leben der Inhaftierten und insbesondere auch um das seiner Mutter, seiner Babyschwester, seiner Freundin aus der Kindheit und all der Bekannten, von denen er gar nicht weiss, ob sie nicht längst schon tot sind.
Um die Freiheit.