Sonntag, 18. Oktober 2015

Jennifer Coburn: "Reinventing Mona"

Als in der Firma, in welcher Mona Warren im Ingenieurswesen tätig ist, gefragt wird, ob im Zuge einer Neustrukturierung und damit verbundenen personellen Verkleinerung ein paar Angestellte einverstanden wären, sich, mit einer Abfindung verbunden, in den frühzeitigen Ruhestand versetzen zu lassen, meldet sich Mona sofort.
Somit endet ihr reguläres Arbeitsleben bereits, als sie erst Anfang 30 ist.

Ihr nächstes Lebensziel lautet "Adam heiraten und glücklich und zufrieden mit ihm alt werden"; ihr grösstes Problem? Adam und sie sind bislang nicht auch nur ein einziges Mal miteinander ausgegangen.
Adam war der Steuerberater ihrer unlängst verstorbenen Grossmutter und seit Mona ihn vor einigen Jahren zum ersten Mal gesehen hat, schwärmt sie für ihn und ist sicher, dass sie beide füreinander bestimmt sind, was ihm nun auch klar werden muss. Nicht, dass sie abseits der Finanzfragen je miteinander zu schaffen gehabt hätten!

Monas als Therapeutin tätige beste Freundin Greta hält Mona für völlig übergeschnappt, denn im Grunde genommen kennt sie Adam schliesslich gar nicht und ist trotzdem wild entschlossen, seine Frau zu werden?! Das kann doch nur schief gehen ...
... zumal Mona auch noch ausgerechnet um die Hilfe von Mike "The Dog" Dougherty ersucht, den äusserst chauvinistischen Kolumnisten einer Männerzeitschrift, der in seinen Artikeln regelmässig darüber schimpft, wie verquer Frauen doch sind und was sie alles falsch machen (nämlich so ziemlich Alles).

Denn Mona denkt sich, dass wenn Adam sie als die perfekte Frau für sich erkennen soll, sollte sie tatsächlich auch die perfekte Frau werden - und wer könnte sie da besser coachen als Mike, der doch ganz genau zu wissen scheint, was Männer so von einer Frau erwarten?

Aber während sie sich neu als die perfekte Frau für Adam zu erfinden versucht, gerät sie letztlich doch auch ins Grübeln, ob Adam tatsächlich auch der perfekte Ehemann für sie wäre und irgendwie ist Macho-Mike dann eigentlich doch auch gar nicht so übel!?

Jennifer Coburn: "Reinventing Mona"


Das von der Hauptfigur Mona höchstselbst erzählte "Reinventing Mona" musste nahezu ein Jahr auf meinem Kindle ausharren, ehe ich es am Freitag tatsächlich öffnete und zu lesen begann: Im Nachhinein betrachtet wäre dieser Roman auch eine amüsante Urlaubslektüre gewesen, fröhlich und unbeschwert am Strand wegzuschmökernd, aber auch als lesbarer Sonnenschein, der nun echt misseliges Herbstwetter aufheiterte, machte er sich ganz gut. ;)

Mona ist eine sehr schräge Figur, ohnehin ist die ganze Handlung arg skurril, aber Mona erinnerte mich insbesondere sehr an die Protagonistin Candice aus Elle Caseys "Mackenzire Fire", dem Sequel zu "Shine Not Burn". Beide Hauptfiguren sind nämlich ziemliche Bridget-Jones-Typen.
Ja, Mona fand ich schräg, den Handlungsstrang, in dem sie sich zur perfekten Frau eines nahezu völlig Fremden trainieren liess, sehr skurril, aber ich fand das alles irgendwie nie völlig bescheuert, egal, wie abstrus es auch war.

Hier stellten sich mir nur zwei Auffälligkeiten in den Weg:
1. Mona kannte eBay* überhaupt nicht. Nun war Mona zwar zunächst in einer Hippie-Kommune aufgewachsen, lebte später aber bei ihrer Grossmutter und machte schon dort lebend auch ihren Schulabschluss an einer Eliteschule. Da es das Ingenieurswesen ist, aus dem sie sich mit Anfang 30 jetzt bereits verabschiedet hat, ist davon auszugehen, dass sie auch ein entsprechendes Studium absolviert hat, was es einerseits natürlich erschienen liess, dass sie meinte, logisch berechnend vorgehen zu können, was Adams Eroberung angeht, aber anderseits wirkte sie so absolut "untechnisch", dass ich kaum glauben könnte, dass sie tatsächlich in diesem Bereich tätig gewesen sein sollte.
Keinesfalls konnte ich jedoch glauben, dass sie mit Anfang 30, nunmehr quasi ihr halbes Leben in der 'normalen' Welt lebend, keine Ahnung davon haben sollte, was eBay überhaupt ist.
2. In einer Szene wird erzählt, wie Mona und Greta Monate zuvor mit Mikes Schwester Vicki unter anderem "Ein Herz und eine Krone"* angesehen haben, was deutliche Unterschiede in ihren jeweiligen (romantischen) Weltanschauungen aufzeigte: Vom zeitlichen Ablauf von "Reinventing Mona" her können Mona und Greta da, wenn ich mich nicht völlig verrechnet habe, Vicki da aber grad mal nur ca. einen Monat überhaupt gekannt haben.

Aber ich mochte Mona doch ganz gerne, die es schaffte, aber auch wirklich kein Fettnäpfchen auszulassen; besonders zum Lachen waren ihre Engagements diverser Schauspieler, die ihr mittels gestellter Situationen behilflich sein sollten, Adam zu zeigen, was für eine tolle Hechtin in ihr steckt.
Natürlich liefen alle Darbietungen völlig schief. Okay, eine verlief einwandfrei, beeindruckte Adam aber auch überhaupt nicht wie gewünscht.

Was mir auch gefallen hat, war die Darstellung des Mike: Häufig wurden seine Kolumnen zitiert, deren Aussagen man grad als Frau wohl häufig nur mit hochgezogenen Augenbrauen quittieren konnte, der real aber wie ein ordentlicher, durchschnittlicher Kerl wirkte, also gar keine auffällige chauvinistische Attitüde an den Tag legte, aber eben auch glasklar nicht als der übersensible, romantische Typ, der sich doch bloss hinter der knallharten Fasse verstecken würde, beschrieben wurde. Hier wurde in seine Wesensart nichts Tiefergehendes hineininterpretiert, er war einfach wie er eben war und das mochte ich wirklich sehr!
Er wurde nicht als der Traumtyp zum Verlieben inszeniert, sondern wenn überhaupt einfach als ein Freund zum Verlieben.
Doch der grosse Schmachtalarm à la "Oooooooh, ach, das ist so ein toller Kerl!" blieb allerdings aus, übrigens sowohl bei Mike als auch bei Adam: Letzteren fand ich gleich sehr farblos und blass; wie hatte Mona den überhaupt nun über Jahre hinweg aus der Ferne anschmachten können?
Doch die vermeintliche "Unattraktivität" beider Männer, im Hinblick auf eine langwährende Beziehung (Mike schien zu sehr Aufreisser zu sein, als dass er bereit wäre, eine feste Bindung einzugehen und Adam schien eher langweilig und von daher rein gar nicht der Typ zu sein, mit dem man wirklich ein ganzes Leben verbringen wollen würde), liess "Reinventing Mona" insofern doch auch ein wenig spannend werden als dass man nicht wusste, wer hier letztlich tatsächlich das rennen machen würde bzw. ob es überhaupt einer der Beiden sein würde, ob noch ein Dritter ins Spiel käme oder ob sich Mona schliesslich sagen würde: "Nah, so verzweifelt bin ich doch nicht; da kann ich echt besser erstmal einfach weiterhin alleine bleiben."

Alles in Allem empfand ich "Reinventing Mona" aber absolut nicht als Geschichte zum Mitfiebern, für mich war das definitiv eine totale Schmunzel-Story und als solche hat mir diese romantic comedy echt gut gefallen, wobei man sich aber bewusst sein sollte, dass hier das Komödiantische das Romantische mehr als deutlich überragt!    
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Jennifer Coburn: "Reinventing Mona" - hat mich sehr gut und lustig unterhalten können und mir doch den ein und anderen Lacher entlockt!
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"Reinventing Mona" von Jennifer Coburn, erschienen am 02.10.2012
Amazon: Kindle eBook (4,45)* (oder ohne weitere Mehrkosten im Rahmen von Kindle Unlimited) / Taschenbuch* (offensichtlich nur noch gebraucht erhältlich, beispielsweise auch bei Medimops* [347 Seiten])



Aufgabe 4:
Erzählt mal, wie sieht eure Blog-Routine aus – habt ihr bestimmte Tage/Zeiten, an denen ihr bloggt? Schreibt ihr Rezensionen gleich nach Beenden der Bücher oder erst später?

Nein & Ja. ;)

Klar, wenn ich an Thementagen wie eben dem "Top Ten Thursday" teilnehme, erscheinen die Posts an den entsprechenden Tagen, in diesem Fall eben am Donnerstag. Aber da dort die Themen im Vorfeld bekannt sind, kann es sein, dass ich den Beitrag schon Tage vorher vorbereite und er automatisch geplant live geht. Manchmal, also häufig, schreibe ich diese und andere Beiträge aber auch erst direkt vor dem Veröffentlichen.

Ich weiss, dass viele Blogger ihren Blog als Magazin sehen, die beispielsweise regelmässig dienstags und freitags und immer um Punkt 19 Uhr einen Artikel veröffentlichen. Einige dieser Blogs habe ich auch in den Lesezeichen, aber würden die Verfasser nicht schon wiederholt betont haben, wie wichtig Regelmässigkeit ist und wann sie prinzipiell Beiträge veröffentlichen: Ich würde bis heute nicht bemerkt haben, dass sie immer zu bestimmten Terminen etwas veröffentlichen.
Ich lauere da also auch nicht Dienstagabends um 18.59 Uhr darauf, dass es endlich zur vollen Stunde schlägt und ich gleich sehe, was da nun wieder vom Stapel gelassen wird.
Es scheint mir zwar ein hehres Ziel zu sein, da tatsächlich eine konsequente Linie zu verfolgen, aber mit einem Buchblog will ich mich da nicht unter Druck setzen (lassen) und ich will nicht irgendwann einfach nur wiederholt irgendetwas um des "zum passenden Termin posten" willens posten.
Zudem wird mir ja auch so manches Rezensionsexemplar zugeschustert, was manchmal zusätzlich mit der Teilnahme an einem entsprechenden Release Blitz zusammenhängt und im deutschsprachigen Raum sehen Blogtouren ja häufig so aus, dass ein Autor mit seinem Buch meinetwegen eine Woche lang durch sieben verschiedene Blogs zieht, auf denen dann verschiedene Aspekte seiner Geschichte behandelt werden etc.pp.
Im amerikanischen Raum setzt man da derzeit hingegen mehr auf den Knalleffekt: Da ist der Markt einfach so riesig, die Konkurrenz so enorm, dass es wahrscheinlich völlig verpuffen würde, zöge man so quer durch einzelne Blogs. Stattdessen nervt man einfach geballt auf allen Kanälen, so dass kaum ein Leser an einem vorbeikommt.
Sprich: Englischsprachige Bücher werden mir und anderen Mitgliedern der diversen Blogger Street Teams zumeist vier Wochen vor Erscheinen eines Titels angeboten, für bereits so vier, fünf Tage nach dieser Offerte kann man sich häufig für ein "Cover Reveal" eintragen: An diesem fest vorgegebenen Datum müssen die teilnehmenden Blogger (das sind zumeist, vom Debüt eines bislang völlig unbekannten Selfpublishers ausgehend, mindestens 70 Leute) dann auf ihren Blogs/Facebookseiten das künftige Cover enthüllen.
Drei Wochen vor der Veröffentlichung bekommt man zumeist das eBook zugeschickt (kam auch schon vor, dass es erst fünf Tage vor dem geplanten Rezensionstermin versendet wurde), aber bereits, wenn man sich einträgt, muss man definitiv angeben, wann man die Rezension veröffentlichen wird und auch da hat man fix vorgegebene Zeitfenster zur Auswahl oder auch nicht. Viele bieten die Tage 3 bis 10 vor dem Veröffentlichungsdatum rezensionstechnisch an, Andere nur Tag 5 bis 7 und Einige sagen auch ganz klar: "An diesem einen bestimmten Datum hat die Rezension ab 14 Uhr und bis 18 Uhr Eastern Standard Time online zu gehen."  
Letzteres Szenario macht es mir daher völlig unmöglich, mir ganz strikt zwei Blog-Termine wöchentlich auszusuchen: Wenn ich ein Reziexemplar akzeptiere, bei dem von mir nach unserer Zeit verlangt wird, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zwischen drei und vier Uhr die entsprechende Rezi zu posten: Dann mach' ich das halt.
Häufig gibt es dann eben auch noch die Release Blitzs, bei denen zusätzlich exakt am Erscheinungsdatum auf eben jene bestimmte Neuerscheinung hingewiesen werden muss.
Also dann, und nur dann, habe ich tatsächlich feste Tage und Zeiten zum Bloggen.

Und ja, ich schreibe Rezensionen direkt nach dem Beenden der Bücher: Anders kann ich nicht; ich kann auch nicht mit Notizen arbeiten, ich muss direkt alles "richtig" aufschreiben.
Ob ich die jeweilige Rezension dann aber sofort veröffentliche, ist fraglich! ;)
In Zeiten, in denen ich seeeeeeeehr viel lese, plane ich da doch eher vor anstatt in drei Tagen fünf Rezi-Beiträge rauszuhauen, aber generell muss ich die Frage, ob ich Rezensionen gleich nach dem Lesen schreibe, bejahen.
   

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