Dienstag, 27. März 2018

Rachel Caine: "Stillhouse Lake" (Stillhouse Lake Series, Band 1)

Gwen Proctor hiess früher Gina Royal und war mit Melvin Royal verheiratet, mit welchem sie zwei Kinder hatte: den siebenjährigen Brady und dessen drei Jahre ältere Schwester Lily. Lily heisst heute Atlanta (kurz: Lanny) und Bradys heutiger Name ist Connor.
Gwen, Lanny und Connor haben Gina, Lily und Brady hinter sich gelassen, ebenso wie Melvin, der nun im Todestrakt sitzt, nachdem er als Serienkiller überführt und verurteilt worden ist. Auch Gina Royal hat dereinst ein Jahr, der Beihilfe verdächtigt, eingesessen, wurde aber freigesprochen – noch immer gibt es sehr viele Menschen, die überzeugt sind, dass sie „Melvins kleine Helferin“ war, dass Melvin nicht von ihr unbemerkt in seiner „Werkstatt“ junge Frauen quälen und töten hatte können, während sie quasi einen Raum weiter hinter dem Herd gestanden und das Essen für die Familie zubereitet hatte. Sie glauben nicht, dass solch ein Monster wie Melvin Royal ferner ein ganz normales, idyllisches Familienleben geführt hatte… und online gibt es eine ganze Gruppe von Menschen, die „Melvins kleine Helferin“ aufspüren und ermorden will, ohne dabei Halt vor „der teuflischen Brut“, ihren Kindern, machen zu wollen. Gwen, Lanny und Connor sind nicht ihre ersten neuen Identitäten: Immer, wenn die frühere Gina Royal merkt, dass der Onlinemob ihrem aktuellen Aufenthaltsort zu nahe kommt, flüchtet sie mit ihren Kindern Hals über Kopf in ein neues Leben.
Vier Jahre nach der Verhaftung Melvins merkt sie allerdings, welch Belastung dieser Lebensstil auch für ihre Kinder ist und will versuchen, zu bleiben – in diesem jetzigen Leben, in diesem netten Haus am Stillhouse Lake…
… in dem plötzlich Leichen entdeckt werden, von Opfern, die dem Beuteschema ihres Ex entsprechen, und die auf eine Weise umgebracht und versteckt wurden, die dem Stil der Morde Melvin Royals entsprechen… und Gwen wird unvermittelt wieder als Gina mutmasslich „Melvins kleine Helferin“ gesehen – während die Bedrohungen gegenüber Gwen und ihren beiden Kindern immer zahlreicher und vor Allem greifbarer werden…

Dienstag, 20. März 2018

Preston Norton: "Neanderthal Opens the Door to the Universe"

Cliff ist gross. Sehr gross. Und breit. Sehr breit. Ein 2x2m-Koloss, ein Schrank. Und Schüler an der hiesigen High School, an der er aufgrund seiner Masse nicht unter dem Radar fliegen kann, obschon er ansonsten weithin links liegengelassen wird. Sie nennen ihn aufgrund seiner imposanten Erscheinung „Neanderthal“. Cliff ist ein Aussenseiter, nicht beliebt, und weniger gedisst als vielmehr gemieden. Als Mobber überlegt man es sich zwei Mal, wie sehr man sich mit einem solchen Koloss wie Cliff tatsächlich anlegen will. Auch wenn Cliff ein ziemlich gutmütiger Kerl ist, aber: Er ist eben nicht populär und wenn man sich nicht ihm beschäftigt, woher soll man dann wissen, wie brutal, oder eben nicht, jener Riese eigentlich ist.
Cliff entstammt auch keiner angesehenen Familie: Er lebt mit seiner Mutter und dem alkoholsüchtigen Vater in einem ärmlichen Trailerpark, die Familie bewegt sich eher am Rande des Existenzminimums und Cliffs geliebter älterer Bruder hat sich vor fast einem Jahr suizidiert.
Cliff ist genervt. Vor Allem von den Mitschülern an der Happy Valley High School, die sich so widerstandslos in Schubladen einordnen lassen und welche die Schönen und Reichen zu ihren allseits beliebten Königen machen, welche die Sportler unter sich umschwärmen und anhimmeln…

… insbesondere den coolen Sonnyboy Aaron, Star-Quarterback der Schul-Footballmannschaft, Sprössling einer angesehenen Familie mit Geld-Hintergrund. Cliff kann Aaron, nur schon rein aus Prinzip nicht, ausstehen. Und dann verunglückt Aaron, hat ein Nahtoderlebnis und behauptet hernach, Gott begegnet zu sein, der ihm eine Liste vorgegeben hat mit Dingen, die Aaron in die Hand nehmen soll, um die Happy Valley High zu einem besseren Ort zu machen. Und dabei soll Cliff ihm helfen.
Letztlich weiss Cliff selbst zwar nicht, warum er da eigentlich mitmacht, wo fast alle Anderen eher glauben, Aaron habe von seiner Verletzung noch irgendein Hirntrauma behalten, das ihm jene Gottesbegegnung nur vorspielte, aber Cliff macht sich tatsächlich auf, Aaron auf seinem „Verbesserungsfeldzug“ zu unterstützen – und ist plötzlich sozial eingebunden; schließlich erkennt er aufgrund ihrer „Arbeit“ sogar noch ganz neue Seiten an seinem verstorbenen Bruder, dessen Selbstmord er bisher nie wirklich hatte fassen können…

Dienstag, 27. Februar 2018

J.S. Cooper & Helen Cooper: "One Night Stand"

Auf der Hochzeit des Ex-Freundes ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin, der tatsächlich die damalige befreundete dritte WG-Mitbewohnerin ehelicht, hat Liv entgegen all ihrer Gewohnheiten einen nahezu orgiastischen One Night Stand mit einem da noch namenslosen heissen Fremden.
Den Namen des Unbekannten erfährt sie eine Woche später doch noch: Xander. Xander, der ihr als (Frisch)Verlobter ihrer grossen Schwester Gabby vorgestellt wird…

Nach wie vor knistert es zwischen Xander und Liv gehörig; Xander scheint auch kein Problem darin zu sehen, mit Liv ein Verhältnis zu unterhalten, während er mit ihrer Schwester verheiratet wäre – worin Liv ein ganz gehöriges Problem sieht, auch wenn Xander wiederholt beteuert, die Verlobung sei im Grunde genommen nichts weiter als ein Geschäftsabkommen und sowieso. Für Liv steht jedoch fest: Zukünftig muss sie sich wohl von jedweden Familientreffen (sehr weit) fernhalten, denn es kribbelt sie doch allzu sehr in den Fingern, die sie eigentlich nicht von Xander lassen will. 

Mittwoch, 14. Februar 2018

Amy Lloyd: "The Innocent Wife"

Dennis war eben erst 18 geworden, als er zum Tode verurteilt wurde: In seiner Heimatstadt waren in kurzer Abfolge einige junge Mädchen und Frauen verschwunden. Nach dem Auffinden der Leiche der ermordeten kleinen Holly war Dennis rasch als Täter ausgemacht worden; er hat nie gestanden und die anderen Verschwundenen sind nie wieder aufgetaucht. Bis heute wird gemutmasst, bei Dennis handele es sich um einen Serienmörder.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen; Dennis‘ Hinrichtung steht immer noch aus.

Die Britin Sam ist Anfang 30 und eine zurückgezogen lebende, eher menschenscheue Lehrerin, die an ihrem Job keine Freude hat. Seit Jahren begeistert sie sich für True-Crime-Shows und ist so auch auf den Fall Dennis Danson aufmerksam geworden, welchen die Filmemacherin Carrie mit ihrem Team längst dokumentarisch aufgearbeitet hat: Carrie, die seither zu Dennis‘ engsten Vertrauten zählt, arbeitet auch eigentlich an einer neuen, aktuellen Dokumentation des Falls.
Unter dem Titel „When the River Runs Red“ ist längst auch ein Sachbuch über Dennis veröffentlicht worden.
Sam, völlig fasziniert von Dennis und von seiner Unschuld überzeugt, ist online in einem thematisch entsprechenden Diskussionsforum aktiv und schliesst sich auch der #FreeDennisDanson-Kampagne an, die von Denjenigen lanciert wurde, die wie Sam nicht glauben, dass Dennis schuldig ist.
Es entspinnt sich eine Brieffreundschaft zwischen Sam und Dennis, welche in eine Briefliebschaft mündet. Sam besucht Dennis in den Staaten, wo er ihr, noch im Todestrakt sitzend, einen Heiratsantrag macht, den Sam annimmt, woraufhin sie in den Staaten bleibt und ihr Leben in England abrupt hinter sich lässt. 

Dann ist die Initiative erfolgreich: Dennis‘ Unschuld bezüglich der Ermordung Hollys wird bestätigt und er wird freigesprochen, während nicht nur in seiner Heimatstadt immer noch geraunt wird, er würde aber ganz bestimmt für die nach wie vor spurlos Verschwundenen verantwortlich zeichnen.
Nach Dennis‘ Freilassung fühlt Sam sich allerdings als sei sie lediglich seiner Entourage zugehörig: Das Gefühl der Vertrautheit ist weithin verflogen und Dennis blockt auch jegliche Nähe ohnehin ab. Ohnehin verhält er sich häufig völlig verquer und unzeitgemäss: Seit 1993 hat er eingesessen; das komplette Internet-Zeitalter ist für ihn völlig neu und seine Ansichten ebenso wie Äusserungen häufig völlig unzeitgemäss, Letztere allzu häufig auch politisch völlig inkorrekt, wobei Dennis beispielsweise nicht versteht, was daran falsch sei, wenn er sagt, er habe noch nie zu den privilegierten Weissen gehört: Zeitweise sei er schliesslich der einzige Weisse im Todestrakt gewesen.
Sam fühlt sich völlig verloren, Dennis scheint völlig verloren im aktuellen Zeitalter zu sein und als sie einige Zeit in Dennis‘ Elternhaus verbringen, in einer Stadt, die ihn nahezu geschlossen ablehnt: Da beginnt Sam daran zu zweifeln, dass Dennis tatsächlich durch und durch unschuldig ist…

Dienstag, 13. Februar 2018

[Gemeinsam lesen] Reading Parrot: Klappe, die Erste...

... und ich hoffe, ich habe diesen Auftritt nicht schon in der Überschrift vermasselt: Denn es ist doch mein Debüt bei dieser Bloggeraktion, oder? Oder? Ja, nee, ich bin mir sehr sicher, zwar schon häufig von "Gemeinsam Lesen" gelesen, aber noch nie mitgeschrieben zu haben.

Heute will ich bei dieser Aktion, die organisatorisch nunmehr auf dem Schlunzen-Bücher-Blog beheimatet ist, uuuuunbedingt mitmachen, weil ich will ganz dringend schon ein bisschen was von meiner aktuellen Lektüre erzählen. ;)