Zehn letztjährige Bücherflops sind heute beim #TopTenThursday gefragt und ich weiss, heute bin ich spät dran, aber dies ist ein Thema, welches mich wieder einmal ins Grübeln geraten lässt und ich denke nicht, dass ich tatsächlich zehn Bücher anführen kann, die mich im letzten Jahr total enttäuscht haben.
Am heiligabendlichen Freestyle-TTT hatte ich mich ja ganz grinchig entschlossen, „10 Bücher, die ich niemals empfehlen würde“ nachzuholen und da fand ich es schon recht anstrengend, die Liste zu füllen – und dass, ohne dort eine zeitliche Beschränkung vorgegeben gewesen wäre!
2015 war (also zumindest für mich) ein recht gutes Lesejahr, wie ich finde und inzwischen kann ich wahrscheinliche Flops auch ganz gut herausfiltern, habe auch nicht mehr das Bedürfnis, jedem Buch eine Chance geben zu müssen und klammere mich nicht länger in der verzweifelten Hoffnung, es würde schon noch besser werden, an einem schlecht beginnenden Buch fest:
„Ja, am Anfang zieht es sich total, aber im letzten Viertel wird’s dann richtig klasse!“ ist eine der mir verhasstesten Buchaussagen – und die, die mich absolut nicht davon überzeugen kann, ein Buch weiterzulesen, welches mich schon während des ersten Viertels total nervt. Nee, solange es da draussen noch so viele Bücher gibt, die ich nicht kapitelweise hasse, werde ich mich nicht durch solche quälen, die vielleicht zum Schluss hin ganz passabel sind; so masochistisch bin ich nicht, ich bin da doch generell eher der dominantere Typ. (Abgesehen davon bin ich mir sehr unsicher, ob bei diesen „am Ende wird’s sooooo toll!“-Eindrücken nicht auch ein bisschen das Wissen hineinspielt, dass man es bald ja eh geschafft hat, dass sich die Lesequal ohnehin dem Ende nähert.)
Also, welche Lektüre mochte ich im letzten Jahr nicht?
Einige Hypes sind sehr an mir vorübergegangen bzw. es gab diverse Hype-Bücher, die ich total überschätzt fand und deren Erfolg mir nach wie vor ein Rätsel ist, aber als echten Flop würde ich sie deswegen nicht bezeichnen.
Völlig durchschnittlich empfand ich beispielsweise „Eleanor & Park“ (gut, mit ihrem „Landline“ verglichen war es tatsächlich riiiiiiiesig, aber Rainbow Rowells „Fangirl“ konnte es für mich absolut nicht das Wasser reichen), oder auch, yep, „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“, obschon ich da die Einzige zu sein schein, die es nicht total bewegend, rührend und zum Rotz und Wasser heulen schön und zugleich traurig fand.
Trotzdem waren für mich beide Bücher keine Flops, sondern auch noch 3,5-Sterne-Bücher, in einer „2015er-Flopliste“ haben sie bei mir also auch nichts zu suchen.
Ein ziemlicher Flop war jedoch „Something Beautiful“, jene Novella von Jamie McGuire, in der sie eine Episode rund um Mare und Shep, bekannte Nebenfiguren aus „Beautiful Disaster“/“Walking Disaster“ erzählt: Dieses Romänchen hatte ich ja bereits hier schlechtgeredet und ich bin immer noch ein wenig traurig, dass es mir eben so schlecht gefallen hat – freue mich aber, dass in drei Tagen „Beautiful Burn“, der finale vierte Band der Maddox-Brothers-Reihe erscheint und vertraue darauf, dass der mir wie die üblichen Romane aus dem Maddox-Universum wieder sehr gut gefallen wird.
Tja, definitiv meinen grössten Buchflop habe ich erst Ende November 2015 erlebt: Da las ich „Ich liebe dich, Lorelai“ und das fand ich wirklich absolut fürchterlich. Eine selten dämliche Protagonistinnenzicke, ein Schosshündchenhauptcharakter, der einfach alles mit sich machen lässt; massig Sex und noch viel mehr Beteuerungen ihrerseits, wie abstossend sie ihn doch eigentlich findet… und nee, mir persönlich ist hier völlig unerklärlich, wieso der Roman so viele Fans hat.
Das wäre für mich übrigens auch ein Abbruchbuch gewesen, aber manchmal (zum Glück nur manchmal) erliege ich dann doch so einer morbiden Faszination, die mich Geschichten, die ich völlig grottig finde, weiterlesen lässt.
Tatsächlich abgebrochen habe ich „One Night With a Rock Star“* von Chana Keefer: Die weibliche Hauptfigur erinnerte mich ja eher an ein Groupie mit Vaterkomplex, den Rockstar fand ich null charismatisch und irgendwie, als sei er ein leidlich berühmter Musikopa aus einem Musikgenre, was mich rein gar nicht anspricht.
Nicht abgebrochen und mich auch nicht wirklich hindurchgequält, aber eher so hindurchgelangweilt (so als ob man beim Arzt lange warten muss und darum dann doch irgendeine der ausliegenden Zeitschriften zu durchblättern beginnt, die einen thematisch eigentlich aber absolut nicht interessieren) habe ich mich durch „Apfelblütenzauber“ von Gabrielle Engelmann: Handlungstechnisch würde ich aber immerhin noch knappe drei Sterne vergeben, lesefreudetechnisch allerdings nur einen.
So ziemlich exakt Dasselbe gilt übrigens für „Das Plagiat“* von Daniel Möller (dem würde ich in Sachen Lesespass aber immerhin noch einen halben Stern mehr einräumen).
Und das war’s eigentlich auch schon mit meinen Leseschlappen aus dem letzten Jahr und sollten das nicht alle gewesen sein, habe ich den Rest zumindest sehr erfolgreich verdrängt. ;)
Hey!
AntwortenLöschenDeine Flop-Liste ist zum Glück ja überschaubar. Ich kenne keines deiner Bücher, aber von Apfelblütenzauber hatte ich vorher schon gehört.
Ich wünsche dir ein tolles Lesejahr 2016 mit möglichst wenigen Flops!
LG
Yvonne
Das ist ja wirklich eine kurze Liste - und das ist ja auch gut so, wenn du genau abschätzen kannst, ob ein Buch was für dich ist. Von Gabriela Engelamnn habe ich auch schon einiges gelesen - mal fand ich sie schön, mal etwas langatmig. Aber das hat sicher auch mit meiner eigenen Stimmung zu tun. :-)(
AntwortenLöschenLG Sabine
Hallo,
AntwortenLöschenwäre mal interessant zu hören, welche Bücher von Frau Engelmann gut bzw. intersannt waren :-). Ich hatte mit ihren Büchern bisher leider noch kein Glück.
Deine restliche Liste ist ja erfreulichweise sehr übersichtlich. Kenne aber keines der anderen Büchern.
Liebe Grüße
Andrea
Hi,
AntwortenLöschenwow, was für eine überschaubare Flopliste :) Da kann man echt neidisch werden.
Deine Bücher sagen mir alle nichts, aber da habe ich wohl auch nichts verpasst.
Deinen „Ja, am Anfang zieht es sich total, aber im letzten Viertel wird’s dann richtig klasse!“-Rant finde ich ja mal genial, und wie recht du damit hast.
LG,
Anja