Ja, vielleicht sollte man parallel zum #BloKoSo, dem Blogkommentiersonntag, auch einen spezifischen #ReziKoSo, einen Rezensionskommentiersonntag, begründen.
Wie gesagt, ich nehme mich davon nicht aus, dass ich häufiger andere Blogbeiträge kommentiere, die Tags behandeln, zu sonstigen Aktionsbeiträgen gezählt werden können etc. als jene, die tatsächlich Rezensionen und somit eigentlich das Herz eines jeden Buchblogs sind.
Komisch eigentlich und erst recht seltsam, dass es scheinbar Vielen so geht, was ich ja auch hier an/in meinem Blog sehe: Statistisch gesehen haben die Rezensionen nicht weniger Aufrufe, teils sogar erheblich mehr, als die weiteren Beiträge, aber kommentartechnisch sieht es doch bei ihnen hingegen doch eher mau aus.
Auch Michael von Influenza Bookosa ist dies aufgefallen, weswegen er zum November hin nun noch die Aktion „Ich weiss, was du letzten Sommer gelesen hast“ (#Lesesommer2015) begründet hat: In diesem Zusammenhang empfiehlt man drei Rezensionen anderer Buchblogger, die in diesem Sommer erschienen sind, um nochmals besonderes Augenmerk ganz speziell auf den Herzschlag der Buchblogs, nämlich eben den Rezensionen, zu legen.
Ich weiss, was du letzten Sommer gelesen hast, Lotta von deinen Büchern:
Wahrscheinlich hatte ich auch Hunger, als ich das Cover dieses Buchs zum ersten Mal auf deinem Blog erblickte und mich der pralle rote Apfel dazu verführte, den Roman, den er zierte, näher kennenlernen zu wollen. Und ach herrjeh, ein Kuchen im Titel: Das mir, die ich doch so gerne Kuchen mag, Kuchen und Kekse, ich, deren Familie es von klein auf ganz gewöhnlich fand, dass ich auch mal einen halben Kuchen allein verputzte, die sich Sorgen um mein Befinden machten, zögerte ich nach dem dritten Tortenstück, noch ein viertes zu nehmen.
Für mein Umfeld war es höchstens verwunderlich, dass in mich schmales Ding so viel Kuchen hineinpassen sollte, aber ein Buch, der ein Kuchenwunder im Namen trägt? Sich mit der Logik des Verschwindens befasst?
Nun ja, logisch war schon immer, dass so ein Apfelkuchen in mir verschwand; und so, liebe Lotta, hatte deine Rezension schon all meine Sympathien dadurch gewonnen, dass sie sich ausgerechnet mit diesem Titel (ach, allein dieser Titel! Ich schwelge in krümeliger Sehnsucht nach Mamas selbstgebackenen Kuchen und Kaffeeklatsch mit der Sippschaft!) befasste.
Ich brauche immer einen Oscar, der mit Apfelkuchen zur Stelle ist, auch wenn ich sonst nichts bräuchte. Aber den Kuchen bräuchte ich!
Nach dieser Buchvorstellung brauchte ich auch dringend dieses Buch, welches nun bereits bei mir vor sich hin gart. Und vielleicht muss ich es ja auch den Nachbarskindern aufdringen, eventuell mit einem Stück Kuchens?! ;)
Ich weiss, was du letzten Sommer gelesen hast, du Lesemonsterchen mit deinem Buchstabenzauber:
Als ich auf deine Rezension stiess, hatte ich „Loving“ selbst längst gelesen. Katrin Bongard ist neben Mara Andeck eine meiner liebsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen in diesem romantisch-leichten Erste-grosse-Liebe-Genre.
Ich mochte „Loving“ (übrigens ebenso wie den Nachfolger „Loving More“) und an deiner Rezension habe ich ganz besonders gemocht, dass sie eben das anprangerte, was mir auch bitter aufgestossen ist: Dass die Hauptfigur Ella zum 17. Geburtstag „mal so eben“ eine Lasik geschenkt bekam und fortan so unglaublich toll und völlig anders ausgesehen haben soll.
Tacheles: Auf dem rechten Auge ist meine Sehkraft nicht mehr messbar, auf dem linken Auge erreiche ich selbst mit Sehhilfe auch noch lange keine 100%, aber da das rechte Auge eben reichlich unbrauchbar ist und mich auch mit Brille generell nicht mehr erkennen lässt als sehkräftige Menschen wohl morgens nach dem Aufwachen zunächst verschwommen sehen dürften, blinzeln sie nur unter ihren halbgeöffneten Augen hervor, benutze ich prinzipiell nur mein linkes Auge zum Sehen.
Die Dioptrienstärke meiner Brillengläser liegt im zweistelligen Plus-Bereich (das rechte Glas ist dabei eigentlich inzwischen nur noch da, um die Brille gleichmässig erscheinen zu lassen):: Ellas Hadern mit ihrer dicken Brille konnte ich von daher nachvollziehen, wunderte mich dann aber doch auch, dass eine Lasik trotz ihrer offenbar immensen Sehschwäche überhaupt möglich sein sollte. In der Ausprägung meiner eigenen Sehbehinderung (yep, es ist eine offiziell anerkannte Behinderung) ist Lasern gar nicht mehr möglich.
Wie „blind“ konnte Elle denn da überhaupt sein?
Aber gut, wenn ich in meiner Jugend in chatrooms, also gegenüber Leuten, die mich noch nie gesehen hatten, mal beiläufig erwähnte, ich trüge eine „ziemlich starke“ Brille, meldeten sich auch immer zu Genüge Chatter, die mir erzählten, „ja, ich bin eigentlich auch total blind und ich trag ja jetzt Kontaktlinsen, weil meine Brille, das ist auch eine mit so flaschenbodendicken Gläsern; da habe ich voll die Glubschaugen!“, und wenn nach ihrer Dioptrienzahl fragte, lag die meist wenn überhaupt bei „5“ oder „6“. Harhar.
Wie gesagt: Lasik ist bei mir auch heute noch nicht möglich, wenn dann wäre meine einzige Chance eine Kunstlinsenimplantation, die in meiner Jugend keiner hat ausführen wollen (nicht, dass ich mich nicht erkundigt hätte) und auch jetzt, da ich längst erwachsen bin, schlug mein Augenarzt in einem entsprechenden Gespräch noch vor: „Hm, wir könnten es vielleicht ja nur mal erst am rechten Auge ausprobieren; denn da können wir eh nicht viel mehr kaputt machen.“
Sich an den Augen herumschneiden zu lassen ist einfach nicht wie sich mal die Zähne bleichen zu lassen!
Ich vertrage Kontaktlinsen nicht sonderlich gut (Kunstlinsen wären insofern anders als dass sie eben nicht auf das Auge gesetzt werden, sondern an Stelle der natürlichen Linsen direkt ins Auge eingesetzt werden würden) und nein, man wird ohne Brille nicht plötzlich zu einem komplett anderen Menschen. Man sieht nichtmals wie ein komplett anderer Mensch aus.
Als ich mit 14 Jahren meine ersten Kontaktlinsenerfahrungen machte, kannte mich mein gesamtes Umfeld eigentlich nur mit Brille und von daher war es für meine Freunde, meine Mitschüler, sicherlich ungewohnt, mein Gesicht mal unbebrillt zu sehen, aber ich sah nicht gaaaaaaaaaaaanz anders aus. Ich hatte einfach nur keine Brille auf und es nervt mich wahnsinnig, wenn es heisst, jemand sähe ohne Brille vollkommen anders oder gar kaum wiederzuerkennen aus: Denn dann sieht man immer noch so aus wie man eben aussieht; das Aussehen ist nicht das, was allein von der Brille abhängig ist.
„Ohne Brille habe ich dich jetzt erst gar nicht erkannt!“ <- wenn das Freunde zu dir sagen, haben sie dich noch nie wirklich beachtet, erst recht nicht, wenn sie wiederum aber die Freundin gleich erkennen, die ihre langen, blonden Haare nun in einen kurzen schwarzgefärbten Bob verwandelt hat.
Mich hat es also auch wahnsinnig geärgert, wie hier die Lasik als (soziales) Allheilmittel dargestellt wurde, und ich fand es toll, wertes Lesemonsterchen, dass du exakt diese Darstellung so besonders kritisiert hast, denn als ich in Ellas Alter war, habe ich mich eben auch damit abfinden müssen, dass ich die Brille vorerst nicht loswerden würde; ich hätte mich damals über eine Hauptfigur mit einer ebenfalls starken Sehschwäche gefreut – und es hätte mich in meinem eigenen Brillengenervtsein nur bestätigt, dass ohne Brille alles doch so viel besser und einfacher sein würde.
Dabei konnte ich damals schon von ganz alleine so unglaublich wütend darauf sein, nicht richtig sehen zu können.
Ich weiss, was du letzten Sommer gelesen hast, seifenblasenträumende Nati:
Vielleicht liegt es auch ein wenig an meinen unfähigen Augen, dass ich mich besonders von Covern angezogen fühle, die grellfarbene Akzente bieten: Ein Knallrot erkenne ich immer gut.
Eine Ballerina im knallroten Tutu erinnert mich zudem an glorreiche, und auch weniger glorreiche, Trainingsstunden in meiner Jugend, die ich allerdings wiederum vornehmlich mit Jazzdance, Modern Dance, Street Dance zugebracht habe: Wenn meine Augen schon nicht mitspielten, wollte ich wenigstens den Rest meines Körpers exakt koordinieren können.
Nun ja, der Teil deiner Rezension, in dem du erwähntest:
Zeppelin Grey ist dem ersten Anschein nach charmant, nett, witzig und geheimnisvoll und zudem außerordentlich gut aussehend - also alles, was ihn für uns Mädels anziehend macht.Allerdings hat mich seine Geheimniskrämerei schon am Anfang genervt und mal ehrlich: Vanessa hat doch selber gemerkt, dass mit dem was nicht stimmen kann!der liess mich spontan schmunzeln, denn: „Hoppala, ein mysteriöser Mr Grey!“ und denken, dass dieses Jugendbuch aber in meinen Ohren doch so viel besser klingt als jene anderen Romane mit ebenfalls 'nem Mr Grey. ;)
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