[Halloween-Lesenacht] Gruselgrüsse aus der Schweiz!

Gleich, um Punkt 20 Uhr, startet die von Alex auf ihrem Weltenwanderer-Blog angezettelte Lesenacht zu Halloween, welcher ich mich vor wenigen Tagen spontan angeschlossen habe.

Und nun sitze ich hier, vollgefressen bis obenhin und noch immer eine Dreiviertelpizza neben mir ... ja, das kommt davon, wenn man (zugegeben aber sehr leckeres) Falafel sonst immer vom einen Lieferdienst isst, von dem man weiss, dass danach noch Platz im Wanst ist - und dann prompt zu meinen beginnt, dass, egal, wessen Falafel man verspeist, man danach sicherlich noch 'ne kleine Pizza mag.
Tja, falsch gedacht: Der andere Lieferdienst brachte, passend zu Halloween, ein Falafelungetüm (und dann noch so viel fantastischer schmeckend, den Typen bleibe ich treu!). Aber immerhin: Ein Viertel Pizza lag noch drin, also jetzt in meinem Bauch und boah, ich werde mich gleich träge in mein Leseeckchen rollen - und hoffen, dass keine Kinder mehr klingeln, denn dann müsste ich mich auch noch die Treppe nach unten bewegen. Ich weiss nicht, ob ich es wieder rauf schaffen würde.

Bis 1 Uhr werden stündlich Fragen gestellt: Gibt es meine Antworten nicht stündlich, könnte das an Folgendem liegen:
a) Ich bin so in meiner Lektüre versunken, dass ich alles um mich herum vergesse (ein wenig hoffe ich ja darauf).
b) Ich bin geplatzt.
c) Ich bin die Treppe hinabgekullert.
d) Ich bin die Treppe nimmer hinaufgekommen.
e) Irgendwas mit echten Geistern und Dämonen.

Mit welchem Buch möchtest du heute mit uns gemeinsam das Fürchten lernen? Welche Monster, dunkle Gestalten oder Serienmörder werden dich begleiten? Und hast du dir eine besonders schaurige Atmosphäre an deinem Leseplatz geschaffen?

Ich habe mich zugunsten einer "klassischeren" Geistergeschichte (zumindest hoffe ich noch, dass es tatsächlich eine solche ist) entschieden und werde "The Small Hand"* von Susan Hill lesen, deren "Frau in Schwarz" Vielen zumindest durch die Verfilmung mit Daniel Radcliffe, selbst wenn auch nur vom Hörensagen, auch bekannt sein dürfte.
Persönlich fand ich jene Geschichte ja recht hirnrissig (hä, zuvor ortsgebundener Spuk wird plötzlich personengebunden und herrjeh, was war das eigentlich mit dieser Kutsche?!) und auch sehr öde; die Handlung wirkte auf mich eher albern als schaurig.

Heute möchte ich Susan Hill, deren "atmosphärisch-gruslige Erzählkunst" doch häufig so gelobt wird, also eine zweite Chance geben!

Mein Leseplätzlein ist gemütlich wie eh und je oder zählt es als "schaurig gestaltet", dass hier noch eine Schüssel mit gebackenen Körperteilen steht, da ich viel zu viele Fingerkekse etc. gebacken habe, um die anklingelnden Kinder angemessen grauslich zu beköstigen (und noch genug für uns übrig zu haben *lol*)?
[Tja,. und welch Ironie, dass ich mich da grad so schon so vollgefressen habe.]

Wo spielt dein aktuelles Buch? Ist es ein gruseliger Ort oder sind eher die Charaktere zum Fürchten? Gibt es Orte, die du selber eher meidest, weil sie dir einen Schauer über den Rücken jagen?

Offensichtlich spielen Susan Hills Geschichten generell irgendwo mitten im Nirgendwo rund um London und auch in "The Small Hand" klingt es wieder ganz danach, als würde Grossbritannien von London beherrscht werden, während es ansonsten dort nur morastiges, verlassenes Land gibt und höchstens mal eine kleine Ansammlung von fünf Häusern, welche ein Dorf bildet. Einen Pub hat es natürlich auch, und eine Kirche, und einen Friedhof zwischen Kirche und Pub (sofern sich der nicht mittig gegenüber von Kirche und Friedhof befindet).
So stelle ich mir das zumindest vor; "The Small Hand" spielt sich bislang hauptsächlich in einem alleinstehenden ollen Haus ab [nachdem die Hauptfigur zuvor noch ewig quer durch die Weltgeschichte gegurkt ist; ziemlich lange war er auch in einem französischen Kloster], welches ich bislang aber eher interessant als gruselig finde - und der Hauptfigur geht es bisher wohl noch nicht so sehr anders. ;)

Keller! Dachböden auch, aber Keller finde ich grusliger.
Bei Dachböden habe ich immer Angst, da auf wen Erhängtes zu stossen, aber der würde da ja einfach nur rumbaumeln.
Aber Keller?! Ich bin in einem grossen Haus aufgewachsen, in dem der Keller quasi "Rohbau" geblieben ist und in den Keller führte eine geschwungene Steintreppe hinab, die nur von oben beleuchtet war. Sprich: Die letzten beiden Stufen lagen im Halbdunkeln und man musste nach links um die Ecke greifen, um unten das Kellerlicht einzuschalten. Irgendwie hat sich als Kind in mir die Angst festgesetzt, da am Schalter im Dunkeln plötzlich eine andere Hand zu ertasten.
Und rechts von der Treppe befand sich eine kleine Nische, die zugleich bis unter die Treppe führte und da hätte sich leicht wer verstecken und auch zwischen den Stufen hindurch nach den Füssen von wer-auch-immer-grad-die-Treppe-hinabstieg greifen können. Oder aus der Nische herausspringen und "buh" machen können, wenn man unten angelangt war. (Und sehr lange fand ich die Wahrscheinlichkeit, dass dort ein Löwe auf sich ihm darbietendes Menschenfleisch warten würde, auch nicht grad gering.)

Andererseits bin ich aber auch diejenige, die nie ein Problem damit hatte, nachts um 4 allein durch den Wald zu radeln.  

01.11.2015, nicht mehr Halloween

Weder a) bis e) und ich bin auch nicht über meiner Lektüre hinweggepennt - Ca. 20:40 Uhr: In unmittelbarer Nähe meines Leseecks schaltete die bessere Hälfte den Fernseher ein; es dauerte keine zehn Minuten, bis ich völlig abgelenkt war. :/ 

Okay, gegen 22:15 Uhr war ich doch wieder in meinem Buch versunken und dachte mir, die Zehn-Uhr-Frage könne dann auch noch bis zur Elf-Uhr-Frage warten, aber ja, dann bin ich doch eingeschlafen. *lol*

Die restlichen Fragen hole ich darum nun, am 01.11., kurzerhand einfach noch nach! ;)

Wenn du heute an Halloween losziehen würdest, wie würdest du dich am liebsten verkleiden?Kennst du eine Roman/Filmfigur, die dir einen Riesenschreck einjagt,wenn du ihr heute Nacht begegnest?

Verkleidungen und ich hegen ja eine tief empfundene Hassliebe zueinander; wenn dann bin ich ja generell ein Fan der grossen Kostümierungen, in denen sogar die eigene Mutter einen letztlich nicht mehr zu erkennen vermag.
Generell finde ich die Vampire auf Graf von Krolocks Ball ja tooooooootal toll!
Einen Zombie im Stil der 1920er darzustellen wäre auch eine Überlegung wert (gewesen). 

Freddy Krueger! Bleibt mir weg mit Freddy Krueger!
Und mit Pennywise und Chucky, ach, mit allen Clowns und Puppen! (Und auch mit Pantomimen, waaaaah, die sind mir voll nicht geheuer!)  

Stöbere doch ein bisschen auf den anderen Blogs und in den Kommentaren: Ist ein Buch dabei, das dich auch zum Lesen reizen würde? Oder hast du für uns einen besonders gruseligen Buch-Tipp?Und wie weit bist du jetzt schon selber bei deinem Buch gekommen? Gefällts dir bisher?

Stöbern gehe ich gleich, das trage ich später noch nach und über gruselige Buchtipps habe ich mich ja schon am Donnerstag innert der TopTenThursday-Frage nach den 10 besten Büchern zu Halloween auslassen können, darum verweise ich an dieser Stelle einfach auf jenen Beitrag.

Das war nun die eigentliche 23-Uhr-Frage: Da hatte ich ungefähr die ersten zwei Drittel des Buchs gelesen; zwischenzeitlich bin ich bei Dreiviertel angelangt und noch immer finde ich es viel eher interessant als schaurig.
Bislang erinnert es mich eher man ein Psychodrama, in welchem die Hauptfigur langsam einem Wahn verfällt (quasi eine leichtfüssige, einsame Adaption vom "Bildnis des Dorian Gray"). Ich habe noch nicht das Gefühl einer paranormalen Heimsuchung.

Geisterstunde! Trau dich, und sag uns, welche gruseligen Momente du schon erlebt hast!

Gibt es etwas, wovor du richtig Angst bekommst?

Gab es schon eine besonders schaurige Gänsehaut-Szene in deinem Buch? Und ist es überhaupt so unheimlich, wie du dir erwartet hast?

Als ich im letzten Frühling bei meinen Eltern war, bin ich mit dem Rad zur Apotheke im Nachbarort, um ein Rezept für meine Mama zu lösen: Der kürzeste Weg führt dort durch ein recht lichtes Wäldchen, das immer wieder von Ackerflächen unterbrochen wird und mittendrin gibt es eine ganz grosse Ansammlung von Feldern, die man quasi im Zickzack umfahren muss.
Auf dem Rückweg sah ich jedenfalls schon von Weitem quer über die Felder einen obskuren Kerl an einer dieser Zickzackkurven stehen, der mit seinem Rad dort Rast zu machen schien, wobei das Auffälligste halt war, dass der Typ unglaublich dick angezogen zu sein schien, obwohl echtes T-Shirt-Wetter war und dass er einen geschlossenen, grossen Kasten auf dem Gepäckträger transportierte.
Kurz bevor ich ihn erreichte, stieg er allerdings auf sein Rad und fuhr dort links, wo ich nach rechts musste, aber: Nachdem ich dort in der Kurve dann rechts abgebogen war und mich kurz umsah, bemerkte ich, dass er auch umgekehrt war und nun ein Stück hinter mir fuhr. Doch kaum hatte ich mich umgedreht, machte er wieder eine Kehrtwendung.
Als das Feld wiederum eine Zickzackbewegung von mir erforderte, sah ich aus den Augenwinkeln, dass er inzwischen wieder meinem Fahrtweg folgte, aber kaum hatte ich den Kopf gedreht, kehrte er wieder um und fuhr zurück.
Nachdem das vier Mal passiert war, dachte ich angesichts der Kiste längst: "Spätestens zerstückelt kriegt der dich da locker hinein!" (angesichts der Grösse des Dings hätte man mich vermutlich aber auch 'am Stück' hineinstopfen können) und ab da habe ich nur noch wie besessen in die Pedale getreten - und mich verflucht, dass ich mein Telefon in der Tasche hinter mir, auf meinem Gepäckträger, liegen hatte und es da nicht einfach beim Radeln herausziehen konnte.
Anzuhalten, um ans Telefon zu gelangen, war keine Option; von einem offenbar Bekloppten, der einen merklich verfolgt und immer wendet, wenn er merkt, dass man bemerkt hat, dass er wieder hinter einem fährt, eingeholt zu werden, erschien mir doch eher unvorteilhaft zu sein. 

Also habe ich mich nur beeilt, da weg zu kommen und kurz, nachdem ich endgültig aus dem Waldstück heraus war, kam mir zu meiner grenzenlosen Erleichterung ein Bauer mit seinem Traktor entgegen (nicht, dass ich mich nur deswegen schon so unglaublich sicher gefühlt hätte, aber ich wusste, jetzt würde es in jedem Fall einen Zeugen geben, der mich panisch aus dem Waldweg hatte herausrasen sehen) und als ich mich kurz darauf umdrehte, war mein Verfolger auch verschwunden.  

Also nachts um vier Uhr habe ich mich alleine im Wald immer sehr viel wohler gefühlt! 

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Spinnen. Ich hasse Spinnen. (Und Pantomimen, Puppen und Clowns.)

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Nö und nö. 

Ich hoffe, ihr hattet alle Spaß und natürlich möchte ich von euch noch wissen, wie euch die Lesenacht und euer Buch gefallen hat - und wie weit ihr beim Lesen gekommen seid? Wenn das Böse jetzt aus eurem Buch springen und euch gegenüber stehen würde - was würdet ihr tun?

Also ich denke, an Lesetagen halte ich besser durch. :D
Im Rahmen der Halloween Lesenacht, die für mich ja nun eher ein Leseabend war, habe ich "The Small Hand" eben zu ca. 2/3 lesen können und immer noch gefällt es mir als Psychodrama ganz gut; das Schaudern lässt ja nach wie vor auf sich warten.
Darum würde es mich eher wundern, käme nun das Böse aus dem Buch gesprungen; ob das in der Erzählung überhaupt noch enthalten sein wird? Da muss ich die Geschichte wohl noch zu Ende lesen, derzeit würde ich das aus meinem Buch hopsende Böse wohl eher irritiert und stirnrunzelnd fragen: "Na, wo kommst du denn plötzlich her?" 

Ein <3liches Dankeschön geht noch an Alex für die Durchführung der gestrigen Lesenacht zu Halloween! :)