Dienstag, 8. September 2015

Kate McCarthy: "The End Game"


“Professional athletes are pillars of their respective communities. They are heroes in the eyes of boys and girls and are expected to conduct themselves in a manner that positively represents their community.”  
But being a hero is easier said then done. Especially when there are those who expected to see the great Brody Madden fail. I craved nothing except being the best—willing to do anything to prove them wrong. But I went too far, and I tried too hard, and it broke me.
But a heart bursting with ambition and a driving fire to succeed isn’t made of stone. I became his strength, his obsession, and the greatest love of his life. Only I wasn’t there when he needed me most.  
The public loves a good scandal. Seeing someone fall from the pinnacle of success makes a great headline. No one knows that better than I do. What started out as a promising career in college football, spiraled into scandal and shame.
“At the time of going to print, Jordan Elliott was unavailable for comment.” 
I met Brody Madden in my senior year of college. An Australian native on an international scholarship, I was the female soccer sensation with stars in her eyes and no room for a hotshot wide receiver with a chip on his shoulder.
This is a story about love and a game that takes everything. Where the path to glory is paved with sacrifice. Where pressure makes you, or breaks you, and triumph is born in the ashes of failure. Where two people’s end game will change everything.

Kate McCarthy: „The End Game“°°°


Ein Auslandssportstipendium verschlägt die Australierin Jordan, die auf dem besten Wege dahin ist, in die australische Fussballfrauennationalmannschaft einberufen zu werden, an ein texanisches College.
Dort wird sie von einem ihrer Professoren dazu aufgefordert, in ihrer ohnehin nur spärlichen Freizeit heimlich als Nachhilfelehrerin eines Kommilitonen zu agieren, der Gefahr läuft, seine nächsten Prüfungen nicht zu bestehen und deswegen gar zwangsexmatrikuliert zu werden. 

Bei besagtem Studenten handelt es sich um Brody, der eine Profi-Karriere als Footballer anstrebt, wobei auch sein Verbleib in der College-Mannschaft von einem Studienerfolg abhängig ist.  
Brody entstammt aus einem Elternhaus, in dem sehr viel Wert auf eine perfekte, glattpolierte Oberfläche gelegt wird: Insbesondere sein Vater macht gar keinen Hehl daraus, dass Brody in seinen Augen absolut nichtsnutzig ist; von Brodys Vorhaben, Profisportler zu werden, hält er gar nichts. Ohnehin ist Football in seinen Augen ein brachiales, sinnloses Spiel und ein Arzt oder Anwalt wäre ein „angemessenerer“ Sohn als ein Footballspieler für ihn, der ein höheres politisches Amt anstrebt.
Brody leidet dabei an Legasthenie, ist aber von klein auf dazu angehalten worden, diese geheimzuhalten, da es seinen Eltern peinlich gewesen wäre, wenn bekanntgeworden wäre, dass ihr Sohn Lernschwierigkeiten hat. 
Brodys Erziehung ist also ausschliesslich von Kälte, Ignoranz und sehr hohen Erwartungen geprägt gewesen; er war nie gut genug und will seinen Eltern beweisen, dass er zumindest in Football mehr als nur gut ist. 

Zwischen Jordan und Brody entwickelt sich schnell eine intensive Beziehung, doch während Jordan ihren Weg nahezu mühelos bestreitet, hat Brody schnell mit sich zu kämpfen und ist bald mit all den an ihn von aussen gestellten Erwartungen und auch den Ansprüchen, die er an sich selbst hat, völlig überfordert, aber Schwäche zu zeigen war noch nie eine Option in seinem Leben … 
„The End Game“ ist nicht (nur) eine NA Romance; vielmehr ist diese Geschichte ein zeitgenössisches Drama, in dem aufgezeigt wird, unter welchem Druck so manche Kinder aufwachsen: So hat Brody beispielsweise auch noch eine kleine Schwester, die an seiner Seite, abseits ihrer Eltern, wie ausgewechselt agiert, wie ein echtes kleines Mädchen, nicht nur wie eine ferngesteuerte Wachspuppe. 
Ferner wird hier der Druck widergespiegelt, der auf einem lastet, will man Profisportler werden, vom aufs Training gerichteten Tunnelblick, der einem kaum noch Konzentration für Anderes lässt bis hin zu den Ängsten, es nicht bis in die Profiligen zu schaffen – grade hier wird auch ein deutlicher Unterschied zwischen Jordan und Brody erkannt: Während Jordan immer von ihrer Familie unterstützt wurde und ihr Zwillingsbruder nach dem Unfalltod der Eltern für seinen und Jordans Unterhalt sorgte und sie weiterhin darin bestärkte, auf den Fussballsport fokussiert zu bleiben, fehlte dieser Rückhalt bei Brody völlig. 
Aus einer vermögenden Familie stammend stand er völlig mittellos da, was äussere Motivation anging. 

Sehr schade fand ich, dass Brodys Onkel und auch sein Cousin, zugleich Brodys bester Freund, eher unbeteiligt und kopfschüttelnd mitverfolgten, wie es innerhalb Brodys Elternhaus‘ zuging, sich aber erst klar äusserten, als es eigentlich schon viel zu spät war. Das hat mich wirklich ein wenig geärgert, was aber auch dem Umstand geschuldet sein mag, dass ich ein solches Verhalten aus meiner eigenen Verwandtschaft halt gar nicht kenne und mir einfach nicht vorstellen kann, wieso man nicht einschreitet, wenn grade dort so miteinander umgesprungen wird. 
Das hätte Brody sehr viel ersparen können und seine Schwester hätte auch von vornherein unbeschwerter aufwachsen können, aber gut, wäre frühzeitig interveniert worden, fehlte der Handlung nun der grundlegende Konflikt. ;) 

Ich mochte an diesem Roman total gerne, dass die Hauptfiguren völlig eigenständig und unterschiedlich auftraten und auch blieben: „The End Game“ erzählt keine dieser Geschichten, in dem das Pärchen völlig miteinander verschmilzt und das Aufgeben des Profisports stand hier auch für keinen Beteiligten je wirklich zur Debatte, auch nicht, als sie in verschiedenen Städten engagiert wurden. 
Dass Beide letztlich tatsächlich im Profisport aktiv sind, erschliesst sich bereits aus der Kurzbeschreibung und der Romananfang macht bereits sehr deutlich, dass Jordan ihr Ziel erreicht hat: Denn der Prolog spielt bereits (wieder) in Australien und steht in direktem Zusammenhang mit der anstehenden Fussballweltmeisterschaft, bei welcher Jordan für Australien antritt. Vage wird hier bereits angedeutet, dass es zu einer Trennung zwischen Brody und Jordan gekommen ist, die noch sehr diffus ist, und dass hier auch irgendwo eine Begründung zu finden sein muss, wieso auch Jordan eher misstrauisch entgegengetreten wird.   
Die eigentliche Geschichte beginnt zwei Jahre zuvor und läuft schlussendlich auf das bereits erzählte Vorwort hinaus, welches nun das Ende des Romans einläutet.     
Durch den Prolog weiss man also bereits, worauf die Handlung zunächst einmal hinauslaufen wird, das Spannungsmoment besteht hier klar darin, dass man sich nicht so recht vorstellen kann, wie es hierzu kommt und ich fand es auch wirklich spannend, nach und nach entschlüsselt zu bekommen, wieso auch Jordan ein wenig in Ungnade fallen konnte, obschon sie sich doch als die grosse Hoffnung des australischen Frauenfussballs hat etablieren können. Würde hier die Geschichte eines Sportlerpaars erzählt werden, dass abseits der Spielfelder Fans, Sponsoren, wen auch immer und warum auch immer verprellt hat? 
Mir persönlich hat der (zeitliche) Aufbau des Romans sehr gut gefallen; ich mochte auch, dass die Frage, ob es letztlich überhaupt ein romantisches Happy End geben würde oder ob sich die Beziehung zwischen Brody und Jordan letztlich als vergangene College-Liebe, die nicht überdauern konnte, entpuppen würde, ständig über der Handlung schwebte. 

In Bezug auf „Until Friday Night“, den ersten Band von Abbi Glines‘ neuer Serie „A Field Party“, habe ich ja schon angemerkt, dass ich mir dort sehr unsicher war, ob die dortigen Figuren miteinander die Liebe finden würden; in McCarthys Roman fand ich diese Unsicherheit nun noch ausgeprägter, hatte aber auch das Gefühl, dass hier wiederum beide Protagonisten sehr viele Erkenntnisse aus ihrer gemeinsamen Zeit gezogen hatte, quasi weiter gewachsen waren. Irgendwie hatte ich in diesem Fall das Gefühl, dass sowohl Brody als auch Jordan sich gegenseitig extrem gutgetan haben und es aber, blöd gesagt, doch gar nicht so schlimm wäre, würden sie fortan getrennte Wege gehen. Hier habe ich es nie so empfunden, als seien die Beiden in ihrer Liebe füreinander völlig abhängig voneinander, obschon letztlich doch geschildert wurde, dass insbesondere Brody sich quasi blind auf Jordan und die Beziehung verlassen hat, dass grade er sich doch auch an sie wie an einen Rettungsanker geklammert hatte. 
Also wenn jemand von euch dringend auf der Suche nach einem Roman ist, in dem die Frau der starke, taffe Part ist: Bitte sehr! ;)  

Kate McCarthy
„The End Game“ wird abwechselnd von Jordan und Brody, aus der persönlichen Sicht heraus, erzählt, was ja ziemlich genretypisch ist. Da fiel mir positiv aus, dass Beide wirklich grundverschieden sind und sich ihre Äusserungen auch erzählerisch voneinander abgrenzen, was nicht nur daran liegt, dass sie zwar Beide englische Muttersprachler sind, aber aufgrund ihrer verschiedenen Nationalitäten auch ein wenig unterschiedlich Englisch sprechen. 
Die Autorin Kate McCarthy ist wie ihre weibliche Hauptfigur Jordan Australierin und lässt sie gemeinhin auch australisches Englisch reden, was sich in einer Handvoll Ausdrücke äussert, deren Bedeutung sich aber immer spätestens aus dem Kontext heraus ergeben sollten. Ich denke nicht, dass hier irgendetwas völlig unverständlich bleiben dürfte, selbst wenn ihr in eurer Schulzeit bloss akzentuiertes Britisch-Englisch gelernt haben solltet und Englisch in eurem Leben ansonsten keine grosse Rolle spielt. Abseits von Jordan wird hier auf amerikanisches Englisch zurückgegriffen, was insofern Sinn ergibt als dass das Gros der Geschichte eben in den Vereinigten Staaten spielt, von wo Brody ja auch stammt. 

„The End Game“, zunächst nur als eBook zu haben, ist im Bereich der Junge-Erwachsene-Romane ein recht umfassendes Buch: Amazon schätzt die Seiten einer Druckausgabe auf knapp 450; während Apple gleich mal noch ca.100 Seiten mehr anführt.  Ich habe auch definitiv länger daran gelesen als an Glines‘ „Until Friday Night“, gefühlt auch länger als an Kings „Finders Keepers“, das heute im Übrigen unter dem Titel „Finderlohn“ auch auf Deutsch erscheint. 
Ich habe jedenfalls jeden Leseaugenblick genossen!
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Kate McCarthy: „The End Game“ – für mich definitiv einer meiner bisherigen Lesehöhepunkte in diesem Jahr!
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„The End Game“ von Kate McCarthy, erschienen am 08.09.2015


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Anlässlich der Veröffentlichung dieses Romans findet aktuell auch noch eine Verlosung statt, die vor Allem für die Amazon.com-Kunden unter euch interessant sein sollte, gibt es da doch einen $50-Geschenkgutschein zu gewinnen. Viel Glück!  

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