Donnerstag, 6. August 2015

TTT: 10 Bücher, die ich während des Lesens kaum (bis gar nicht) aus der Hand legen konnte

„10 Bücher, die du während des Lesens kaum aus der Hand legen konntest“ sollen beim heutigen Top Ten Thursday benannt werden und die einzige Schwierigkeit, vor die mich dieses Thema stellt, ist die, dass ich nun entscheiden musste, welche zehn Bücher ich da nun am Erwähnenswertesten finde.
Da ich sehr schnell und auch sehr viel lese, gibt es kaum Bücher, die ich gross aus der Hand lege, ehe sie komplett gelesen sind. Ich suche meine Bücher zudem häufig nach Zeitfenster aus: Weiss ich, dass ich jetzt nur wenig Zeit zum Lesen haben werde, entscheide ich mich für ein schlankeres Buch und nicht grad für einen dicken Wälzer wie „Vom Winde verweht“; solche Schinken schnappe ich mir eher morgens an Tagen, an denen ich nichts ausser Faulenzen vorhabe.
Im belletristischen Bereich hasse ich es, länger als drei Tage an einem Buch lesen zu müssen. Ich will immer gleich die komplette Geschichte.

Im nichtfiktiven Bereich ist das ein wenig anders; im Sach-/Fachbuchbereich schmökere ich häufig stückchenweise und vor Allem bei (Auto)Biografien wie z.B. dem im vorletzten TTT-Beitrag von mir benannten „Züge auf falschem Gleis“ von Fred Schwarz muss ich oftmals zwingend Lesepausen einlegen, weil mich die erzählten Lebensgeschichten mitunter so belasten, dass ich einzelne Kapitel immer wieder erst einmal sacken lassen muss.

Von daher ist meine heutige Liste auch rein fiktional besetzt und generell handelt es sich bei Büchern, von denen ich wirklich nicht lassen kann und bei denen es mich nervt, wenn ich auch nur eine ganz kurze Lesepause einlegen muss, vor Allem um solche Romane aus dem Spannungsbereich, bei denen ich einfach unbedingt wissen will, wer denn jetzt der oder die Böse ist, ob das Opfer tatsächlich unschuldig ist oder ob (und wenn ja: wie) eine Hauptfigur überleben wird.
Das trifft unter Anderem auf folgende Romane zu:

Richard Doetsch: „Die 13. Stunde“*
… wurde von mir bereits in der letzten Woche dergestalt erwähnt, dass ich kundgetan habe, dass ich diesen Thriller am Stück weggelesen habe und da wirklich sauer gewesen wäre, hätte ich eine Pause einlegen müssen.
Dabei verläuft „Die 13. Stunde“ so ziemlich falschrum, die Hauptfigur muss stundenweise in die Zeit zurückreisen, um ein Geschehen zu verhindern, von dem er eigentlich gar nicht weiss, was zu diesem geführt hat und wie er da tatsächlich effektiv Einfluss nehmen kann.
Hollywoodmässig betrachtet hat man also quasi „24“ in „Memento“ gepackt; ich habe „Memento“ bis heute nicht gänzlich verstanden. Ich mag derlei „Rückwärts-Geschichten“ eigentlich auch gar nicht; mein Gehirn weigert sich da einfach, die einzelnen Szenen wieder richtig rum zu ordnen und einzusehen, dass Geschehenes grade ungeschehen gemacht wurde und deswegen irgendwelche anderen zuvor erzählten Aspekte auch gar nicht mehr zutreffend sind. Spätestens in der Mitte dieser so erzählten Geschichten bildet sich zumeist ein riiiiiiiiesengrosses Fragezeichen über meinem Kopf und ich denke nur noch: „Häääää?“ „Die 13. Stunde“ fand aber sogar ich nun sehr gut verständlich und wenn ich auf die Rezensionen zu diesem Roman blicke, sehe, dass einige Leser Logikfehler bemängeln, dann denke ich jetzt: „Hä?“ Für mich war das nämlich letztlich alles sehr gut nachvollziehbar.

John Ajvide Lindqvist: „So finster die Nacht“*
„So finster die Nacht“ wurde von mir auch schonmal erwähnt: Ein Vampirroman, völlig frei von Glitzer und jedweder Romantik. Eher grausame Tristesse mit Reisszähnen. Sozialstudie, Milieustudie, Unterschicht, Pädophilie.
Eine Geschichte, von der man überhaupt nicht weiss, wohin sie führen wird: Einsamer kleiner Junge freundet sich mit sich merkwürdig verhaltendem Nachbarsmädchen (harhar!) an. Klingt so noch recht lieblich, ist aber sehr, sehr düster und wartet mit so manchem Überraschungsmoment auf!
Das konnte ich nicht wirklich nicht weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer gebissen, wer getötet wird, wer überlebt … was man gerne so wissen möchte, wenn eine Geschichte nahezu ausschliesslich von Arschlöchern Idioten und potentiellen Tötungsmaschinen Vampiren erzählt.

Gillian Flynn: „Dark Places“*
Meine Fresse, was fand ich Libby komisch! Und immer, wenn ich grad denken wollte: „Och, das arme Mädchen!“, kam eine Szene, in der ich dachte: „Blödes Luder, du steckst doch voll mit drinne!“ Ja, so in etwa ist das gewesen.
Ich musste einfach wissen, und zwar dringendst, wer die Familie Day (und warum) abgemurkst hat.

Wiebke Lorenz: „Alles muss versteckt sein“*
Ähnliches gilt für „Alles muss versteckt sein“ von Wiebke Lorenz: Hier war mir die Hauptfigur aber deutlich sympathischer als Flynns Libby und ich dachte in diesem Fall ständig: „Och, bitte, bitte, hab das aber nicht wirklich gemacht!“

Alex Kava: „Das Böse“*
Den ersten Roman, in dem Profilern Maggie O’Dell auftritt, konnte ich auch kaum aus der Hand legen: Tja, wenn der vermeintliche Serienmörder bereits hingerichtet wurde, wie kann die Mordserie nicht zu Ende sein?
Diese Frage wollte ich auch unbedingt beantwortet wissen.

Stephen King: „Shining“*
Ich liebeliebeliebe diese Geschichte, empfinde in Hotels bis heute so eine latente Angst und habe schon fast panische Angst vor Kühlkammern. Man weiss ja nie, wer oder was da ggf. so rumspukt oder einen einsperrt (das sind ja auch verdammt massive Türen und ich bin eher so ein schmächtiger Hungerhaken) und dann mit einer Axt erschlagen will, sofern man nicht vorher erfriert. Ich gehe auch nicht in Grünzeuglabyrinthe, egal, ob sie aus Hecken oder Maispflanzen bestehen; wer weiss, was einem da so auflauert!
Ja, „Shining“ hat echten Einfluss auf mein Leben ausgeübt.

Josh Malerman: „Bird Box“*
Ich habe es endlich geschafft, „Bird Box“ von meinem SUB herunterzulesen; jahaa, ich habe nun doch nicht länger widerstehen können, nachdem von allen Seiten die Schwärmereien bezüglich dieses Romans nur so auf mich eingeprasselt waren.
Da trug ich ja zunächst Sorge, ob meine so hochgeschraubten Erwartungen auch nur annähernd erfüllt werden würden können. Aber nee!
Die Erzählung hat mir allerdings doch ein bisschen Angst gemacht; ich fand die Geschichte ungeheuer atmosphärisch!
Dieses Buch musste ich aus Gründen der Müdigkeit allerdings doch mal über Nacht aus der Hand legen – und habe prompt von der Geschichte geträumt, sehr gruslig! Warum in meinem Traum auch noch Macaulay Culkin auftauchte, bleibt allerdings unklar!



Neben den Spannungsromanen gibt es auch noch einige „Rotz-und-Wasser-Romane“, bei denen ich mir unsicher bin, ob ich sie nicht nur deswegen unbedingt in einem Rutsch lesen wollte, weil eine einzige Heulorgie ja wohl schon mehr als genug ist! ;)
Folgende zwei Bücher haben bei mir sämtliche Tränendrüsen aktiviert: Lilly Lindners „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“* und Jennifer Browns „Hate List“*.
Bei beiden Romanen habe ich ungefähr die ersten 10% lesen können, ohne auch nur ein einziges Tränchen zu vergiessen, aber dann ging es jeweils so richtig los!


Lauren Barnholdts „Love Trip - Bitte nicht den Fahrer küssen“* erzählt eine im Prinzip eher locker-fluffige Young Adult Story, auch eine schöne leichte Sommerlektüre für den Strand, aber nichtsdestotrotz habe ich dieses Buch, den wirklich unaufregendsten Roman meiner heutigen Aufstellung, auch kaum aus der Hand legen können: Hier war ich einfach zu neugierig, wieso sich der Ex der Protagonistin so merkwürdig „un-exig“ verhielt.
Selten hat mich eine Geschichte dieser Art so sehr interessiert wie eben „Love Trip“!

9 Kommentare:

  1. Hallöchen :)

    Von deiner Liste kenne ich "Alles muss versteckt sein" von Wiebke Lorenz. Kennst du auch "Bald ruhest du auch"? Das kann man genau so wenig aus der Hand legen ;)

    "Das Böse" und "Dark Places" habe ich noch auf dem SuB. Ich sollte dringend mal wieder mehr Krimi's / Thriller lesen.

    Hier findest du meine Top Ten: http://kopfkino-blog.blogspot.de/2015/08/top-ten-thursday-4.html

    Liebe Grüße,
    Corina

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  2. Huhu!

    "Shining" ist einfach ein Klassiker! Das ist mal ein Buch, wo ich sowohl das Buch, als auch den Film großartig finde. :-)

    "Dark Places" war super, aber das sage ich eh über alle Bücher von Gillian Flynn. Ich warte händeringend darauf, dass sie mal wieder ein Buch rausbringt!

    "Bird Box" habe ich mir vor Kurzem gekauft, da freue ich mich schon drauf.

    HIER ist mein Beitrag für heute.

    LG,
    Mikka

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  3. Hallo Tanja,

    das ist ja eine spannende Liste, sehr schön! „Shining“ und „Bird Box“ waren wirklich Pageturner - nur habe ich gar nicht mehr daran gedacht. „Alles muss versteckt sein“ fand ich ebenfalls gut und ich werde bestimmt wieder was von Wiebke Lorenz lesen.

    Sogar Alex Kava hast du gelistet, ich kenne noch nichts von ihm, er steht aber schon länger auf der WL.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  4. Hi!

    Das ist ja mal die volle Ladung Thriller! Gelesen habe ich davon aber keinen...

    LG,
    André
    Bibliothek vom Imre

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  5. Hey Tanja

    *Juhu* Es ist schon wieder Freitag:)! Deine Liste habe ich eben gerade entdeckt. Mal ganz ehrlich: ich habe eben erst (vor ca. einem Monat) einem Arbeitskollegen Shining empfohlen, zwar den Film aber das Buch ist noch besser. Kannst du glauben, dass er den Film UND das Buch nicht kannte? Okey - dass er nicht liest ist ja das eine, aber hallo? JEDER kennt doch den Film dazu. Naja, dachte ich zumindest.

    Ich finde deine Liste toll, Bird Box habe ich auch gelesen und das Buch schon in anderen TTT's aufgenommen. Diesesmal wollte ich aber frische Bücher vorstellen, ansonsten bestünde meine Liste wirklich nur noch aus den gleichen Büchern, sofern es um Highlights und Gutes geht. *lol*

    Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende,

    Andrea

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  6. Hallo Tanja,
    ich kenne leider keins deiner Bücher aber das Letzte auf deiner Liste würde mich auch am ehesten ansprechen :)
    Lg Sylvia

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  7. Hallöchen,
    von deiner Liste kenne ich nur "So finster die Nacht" Mich hat das Buch leider so gar nicht mitgerissen. Geschmäcker sind halt verschieden! So wie unsere Listen :-)

    LG Zeilenleben

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  8. Huhu,

    ui, das ist ja größtenteils weniger mein Genre, aber Bird Box habe ich auf dem SuB - juhu. :) Da habe ich eh viel gutes gehört und bin schon sehr gespannt.

    Lovetrip fand ich auch richtig toll und es hat mich echt überrascht, da ich das Buch eher so notgedrungen ertauscht habe. :D


    Liebe Grüße,
    Anna

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  9. Hallöchen,

    die Bücher auf deiner Liste kenne ich gar nicht...na gut einige von Namen. Thriller und Krimis sind nicht so mein bevorzugtes Genre, aber ich lese die dennoch gern mal ab und zu. Ich werde mich da mal durchklickern.

    lg Chrissi

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