Donnerstag, 30. Juli 2015

TTT: 10 Bücher aus dem Bastei Lübbe Verlag - inklusive Vielem, das ich nicht mag

„10 Bücher aus dem Bastei Lübbe Verlag“ sind beim heutigen Top Ten Thursday gefragt: diese Fragestellung zu bearbeiten fällt mir nun sogar deutlich leichter als Anfang Juli „10 Bücher aus dem MIRA Verlag“ benennen zu müssen, denn ein Blick in Bastei-Lübbes Verlagsprogramm liess mich sehr schnell erkennen, dass ich zwar die damals benannten 90% Fremdsprachiges lese, von den restlichen 10% meiner Lektüre aber ungefähr 3% bei Bastei Lübbe, inklusive BasteiEntertainment, erschienen sind. (Zum Rest: Weitere 3% sind von irgendwo aus den Weiten des Randomhouse-Pools zu mir geschwommen und von den übrigen 4% haben 2% ihren Ursprung in anderen Verlagen, während 2% gar keinen Verlagshintergrund vorweisen.)
Ich bin aber dem Motto nun auch ganz brav gefolgt und habe mich auf Titel beschränkt, die tatsächlich den (wortwörtlichen) Stempel „Bastei Lübbe“ tragen und habe auch BasteiEntertainment weitgehend aussen vor gelassen, obschon die Versuchung doch sehr gross war, hauptsächlich derlei Titel zu verwursten.


Meine heutige Liste startet mit dem absoluten Oberkracher „Die purpurnen Flüsse“* von Jean-Christoph Grangé, einem meiner absoluten Lieblingsbücher. In diesem Fall könnte ich mir sogar nicht nur wiederholt den Roman durchlesen (und das, obschon ich ja generell die Meinung vertrete: Wenn es da draussen noch so Vieles zu lesen gibt, das ich noch nicht kenne, warum sollte ich etwas lesen, das mir schon wohlbekannt ist?!), sondern freue mich auch wieder und wieder, den Film* schauen zu können.
Wie sehr ich diese Geschichte Grangés mag, lässt sich vielleicht auch aus der Tatsache ableiten, dass Jean Reno, der Hauptdarsteller des Films, absolut nicht zu meinen Lieblingsschauspielern gehört, was mir in Bezug auf „Die purpurnen Flüsse“ aber total egal ist.
Und wenn ich den Roman lese, sehe ich Jean Reno ja eh nicht. ;)

„Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ von Lisa Genova ist nicht zuletzt durch die Verfilmung in den Fokus der breiten Öffentlichkeit geraten: Hauptdarstellerin Julianne Moore erhielt für ihre Darbietung in diesem Jahr einen Oscar.
(#funfact: Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, dass Julianne Moore als Werbeträgerin für eine Aktion der türkischen Tourismusbranche abgelehnt wurde, weil die dortigen Verantwortlichen ihre schauspielerische Leistung hingegen als zu schlecht erachten als dass sie eine gute Werbepartnerin sein könnte.)  
Im Allgemeinen schreibt Lisa Genova vornehmlich –oder auch ausschliesslich, denn mir fehlt nun kein Werk Genovas ein, auf das dies nicht zutreffen würde- Romane, die sich um ernstere Themen der Gegenwart, wie eben Krankheiten und den Umgang mit diesen, drehen.
Persönlich gefiel mir „Love Anthony“, in der deutschsprachigen Ausgabe unter dem Titel „Der Liebe eine Stimme geben“* bei Lübbe erschienen, ja sogar noch ein klitzekleines bisschen besser als „Still Alice“.



Die Kurzbeschreibung zu Jenny Blackhursts „Die stille Kammer“ liess mich diesen Roman sofort auf meine Leseliste verfrachten, wo er nun schon seit einiger Zeit darauf wartet, dass endlich sein Stündlein schlagen wird.
Ich hoffe auf ein ähnlich fesselndes Leseerlebnis, wie es mir dereinst Wiebke Lorenz‘ „Alles muss versteckt sein“* oder auch Sebastian Fitzeks „Seelenbrecher“ zu bereiten vermochten, wobei ich, bedenkend, dass ich kürzlich erst Ursula Poznanskis „Stimmen“ gut fand, kaum mehr abstreiten kann, dass ich offensichtlich einen starken Hang zu Geschichten habe, die irgendetwas mit psychiatrischen Kliniken zu tun haben.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie mir persönlich „Die stille Kammer“ letztlich gefallen wird; von anderen Lesern habe ich noch nicht allzuviel Schlechtes über dieses Buch gehört.

Hinter „8 Tage im Juni“* von Brigitte Glaser verbirgt sich ein Jugendbuch, welches ich vor zwei Jahren gelesen habe; diese Geschichte beschäftigt sich mit der (vielleicht nur vermeintlichen?) Distanz zwischen Ober- und Unterschicht und ja, der Titel verrät zwar eigentlich bereits, dass die hauptsächliche Handlung während acht Junitagen verläuft, aber nach dem Lesen wollte ich doch gerne noch deutlich mehr erfahren.
Ich mochte die authentische Geschichte sehr, aber das 224-Seiten-Buch war mir schliesslich definitiv zu kurz!

„Der dritte Zwilling“ von Ken Follett hat mich extrem positiv überrascht: Von der Kurzbeschreibung bzw. der Thematik her zählt dies definitiv nicht zu den Büchern, die mich überhaupt ansprechen. Nee, sobald es nach verstrickten Verschwörungen, noch dazu gepaart mit medizinischen oder technischen Forschungen, klingt, mache ich eigentlich sofort dicht.
So ist „Der dritte Zwilling“ auch nur ganz zufällig in mein Bücherregal geraten: Ich habe vor einigen Jahren liebend gerne Buchpakete, teils auch in „Überraschungsbananenkistenform“, bei eBay ersteigert*: In einem solchen kam auch dieser Follett-Roman damals zu mir, den ich erst einmal beiseite gestellt habe. „Der dritte Zwilling“ staubte so lange vor sich hin, bis ich mich einmal verletzungsbedingt über Tage hinweg kaum bewegen konnte und jener Roman letztlich der einzige noch Ungelesene in meiner direkten Reichweite war.
Ich fand die Geschichte toll – auch wenn ich bis heute beim Lesen des Kurzbeschriebs denke: „Oh, nee, nah, das ist ja voll nicht meins; bleibt mir bloss weg mit sowas!“ 

Auf „Die Liebe ist ein guter Grund, den Ärmelkanal zu durchschwimmen“* von Patrice Leconte bin ich just zufällig beim Stöbern auf der homepage von Bastei Lübbe aufmerksam geworden und führe es jetzt nur aufgrund des Titels in meiner heutigen Liste mit auf.
Ich bin ja eher so der „Sport ist Mord!“-Typ, bin aber körperlich so gebaut, dass die Meisten bei meinem Anblick sofort das Gegenteil glauben. Zuletzt habe ich auf die Frage nach „Ausdauer, Kardio, Kraft…?“ ja geantwortet: „Ich gehe häufig mit dem Nachbarshund spazieren, der kann ganz schön tüchtig ziehen! Und wir gehen auch oft am Golfplatz vorbei!“.
Also ich weiss nicht, ob die Liebe ein guter Grund ist, den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Nee. Ich bezweifle ja, dass es überhaupt nur einen einzigen guten Grund gibt, wieso man das tun sollte.
Stellt euch mal vor, da steht so ein tropfnasses Menschlein vor euch: „Nur für dich habe ich den Ärmelkanal durchschwommen! Mein Herz, es gehört voll und ganz dir!“ (Ähm ja, aber die schrumpeligen Schwimmhäute behältst du selbst, oder?) Ich fände das ja sehr creepy!



„Die 13. Stunde“ von Richard Doetsch war ein Spontanbuchkauf meiner besseren Hälfte und ich habe den Roman dann gelesen, als ich besagte bessere Hälfte zu einer ambulanten OP begleitete und sehr viel Wartezeit im Krankenhaus herumbringen musste.
Aber gut, dass das alles doch so lang gedauert hat, dass ich den Roman* an jenem Morgen/Vormittag komplett auslesen konnte; da hätte es mich nämlich wirklich gefuchst, zwischendurch unterbrechen zu müssen!
(Ich denke, dieses Buch werde ich am nächsten Top Ten Thursday auch wieder mit aufführen müssen!)

Mara Andecks „Natural Born Chillers“* habe ich auch (noch!) nicht gelesen, aber ich habe ihre Jugendbuchreihe “Lilias Tagebücher” so grossartig gefunden, dass ich sie allen Mädels ab 12 aufzuschwatzen probiere ebenso wie ich verzweifelt versuche, mich daran zu erinnern, was wir damals in jenem Alter gelesen haben. Ausser Stephen King, den ich damals erstmalig für mich entdeckt habe.
„Lilias Tagebücher“ hätte ich damals zweifelsohne auch gemocht, aber ich kann mich echt nicht an ein einziges „generationstypisches“ Jugendbuch erinnern, was wir damals alle gelesen und bejubelt hätten.
„Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ erlebte bei uns damals zwar einen erneuten Extremaufschwung, war als Buch damals, Mitte der 90er, aber natürlich schon sehr lange etabliert.
Wessen Jugend ebenfalls in die 90er gefallen ist: Was habt ihr damals so gierig gelesen, wie man beispielsweise „Jurassic Park“ (das war ein äusserst extremer Hype, an den ich mich sehr genau erinnere!) geschaut hat?

„Er ist wieder da“ von Timur Vernes löste eine recht kontroverse Diskussion aus: Ein Unterhaltungsroman mit Hitler als Hauptfigur, und die Geschichte soll einem auch noch den ein oder anderen Lacher, zumindest Schmunzler entlocken? Geht das, darf man das? Wie kann man nur so etwas schreiben, wie kann man nur so etwas veröffentlichen?
Ich bin gegen ein Tabuisieren, ich bin sehr dafür, den Arschlöchern von damals ins Gesicht zu lachen und zu sagen: „Ihr habt verloren!“ Herrjeh, ich habe vor Jahren eine seitenlange Arbeit über die Aufhebung der Rassentrennung in den Vereinigten Staaten geschrieben; auch da musste ich auf so viele Idioten verweisen, denen ich liebend gerne aufs Brot schmieren würde, dass der heutige US-Präsident nicht hellhäutig ist.
Ich glaube, das wirklich 'Skandalöse' an „Er ist wieder da“ ist die beängstigende Tatsache, dass die Gegenwart dort zu authentisch wiedergespiegelt wird als dass man nicht automatisch daran denken würde, dass wir dabei sind, in quasi dieselbe Zeit zu schlittern.
Ich fand „Er ist wieder da“ weniger unterhaltend als vielmehr nachdenklich machend; im Hörbuch übrigens grossartigst von Christoph Maria Herbst gelesen*; ich habe mich im Anschluss richtig leer gefühlt. So extrem bedrückend habe ich bislang kein anderes Werk aus dem Bereich der Belletristik erlebt.
Sofern ihr Timur Vernes‘ „Er ist wieder da“ gelesen habt: Wie habt ihr die Geschichte empfunden?

Ich möchte nicht, dass dieser Beitrag allzu düster-melancholisch endet, weswegen ich „Er ist wieder da“ als vorletztes Bastei-Lübbe-Buch meines heutigen TTT-Beitrags aufgelistet habe.

Als Letztes führe ich Eva Völlers „Zeugenkussprogramm“ an, das derzeit doch sehr stark beworben wird und das ich trotzdem definitiv nicht lesen werde.
Ich habe vor Jahren einen Roman von Eva Völler gelesen, den ich ganz schrecklich fand und später habe ich ihr eine zweite Chance gewährt und „Das Chaosweib“* von ihr gelesen, was ich zwar klar ein wenig besser fand, was angesichts der Tatsache, dass ich den zuerst gelesenen Roman wirklich absolut nicht mochte, aber immer noch nicht „gut“ bedeutet.
Nun schreibt Eva Völler zwar ganz offiziell noch unter zig anderen bekanntgegebenen Pseudonymen, mir erscheint es auch nicht unwahrscheinlich, dass sie noch unter weiteren drölfzig geschlossenen Pseudonymen veröffentlicht; vielleicht sind darunter auch Autorennamen, von deren Werken ich ganz angetan bin, aber: Wird „Eva Völler“ als Autorin angegeben, mache ich einen grooooooooossen Bogen um ein Buch.
Habt ihr auch so einen Autoren, bei dem ihr automatisch gleich sagt: „Sorry, aber geht nicht!“?  

4 Kommentare:

  1. Hallöchen,
    ich wusste gar nicht, dass es zu den Purpurnen Flüssen ein Buch gibt. Ich schäm mich ein bisschen :D
    Aber jetzt wo ich es weiß, landet das Buch definitv auf meiner Wunschliste, weil ich den Film eigentlich wirklich toll fand und meistens ist das Buch ja immer um Welten besser.
    Daher: Danke fürs Aufmerksam-machen ^^

    Liebste Grüße, Nelly

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  2. Guten Morgen!

    Da kenne ich leider kein einziges von den Büchern ... nur "Er ist wieder da", da hab ich mal reingelesen, aber das war leider gar nicht mein Humor, das hab ich abgebrochen.
    Ich hab einiges in meinem Regal vom Lübbe Verlag, hauptsächlich ältere Bücher, die mir aber wirklich gut gefallen haben. Vor allem auch historische Romane, da muss ich unbedingt wieder mehr lesen, die hab ich in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Weltenwanderer

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  3. Huhu :)

    Der Donnerstag ist zwar schon vorüber, aber lieber spät als nie^^
    Deinen Post fand ich auf jeden Fall wahnsinnig witzig xD Ich glaube, ich bleib gleich mal als Leserin da :)

    Wie gut, dass ich bei dir noch vorbei geschaut hast, denn du hast mich daran erinnert, dass ich "Die purpurnen Flüsse" unbedingt noch lesen wollte! Das Buch speicher ich gleich mal auf dem Wunschzettel ab :)

    Liebe Grüße,
    Corina

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  4. Hallöchen,

    der Dritte Zwilling will ich schon so lange lesen. Ich muss das endlich mal in die Tat umsetzten ;). Still Alice interssiert mich auch sehr. Ich kenne dazu nur den Trailer zum Film. Der sah aber sehr gut aus.

    lg Chrissi

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