Nicht nur, dass ich eben zu über 90% auf „Ausländisch“ lese, sondern dass mir der Verlagshintergrund von Büchern völlig wurscht ist, ich verfolge zwar immer wieder die neusten Fusionen, Auflösungen und solch betriebswirtschaftliches Trara, aber noch nie, nie, nie habe ich meine Lektüre in irgendeiner Form mit irgendeinem Verlag in Verbindung gebracht.
Ein Blick auf die mtb-Verlagsseite hat mir allerdings gleich aufgezeigt, dass mit Kristan Higgins und Susan Mallery, deren „Fool‘s Gold“-Reihe ich ja doch recht gerne lese, schonmal zwei mir bekannte Autorinnen dort unter Vertrag stehen: Ich setze an diesem TTT also doch nicht aus, sondern mogele mich durch das Thema, in dem ich einfach mal auf Romane verweise, die ich zum grossen Teil nur im Original kenne.
Aber ob ich tatsächlich zehn Bücher werde auflisten können? Ich weiss es nicht, denn klar, ich könnte einfach mal die „Fool’s Gold“-Reihe auflisten und hätte die Aufgabenstellung damit bereits gut erfüllt, aber nein, ich mach es mir generell ja eher schwerer als leichter und möchte auch heute nicht einfach wahllos zehn Titel zusammenwürfeln, sondern wenn dann zehn Bücher auflisten, die mir eine Erwähnung wert zu sein scheinen.
1. Lori Foster - „Für Emma & ewig“*: Emma hat mich genervt, Casey hat mich genervt, die im Heute spielende Handlung hat mich genervt (und weitaus weniger gefesselt als die Schilderungen aus Jugendzeiten) … mir erschien alles zu überzogen, zu sehr an den Haaren herbeigezogen, insgesamt fand ich es relativ blöd. Und belanglos. Einer dieser Romane, der mich nun nicht völlig verschreckt hat, von dem ich aber erwartet hätte, ich würde ihn sehr schnell weitgehend vergessen haben. Tja, es dürfte drei oder vier Jahre her sein, dass ich diesen Foster-Roman gelesen habe und ich habe mich grad selbst erschrocken, wie viele Erinnerungen der Titel tatsächlich eben in mir wachrief.
2. Stephanie Bond – „Liebe ist kein Beinbruch“*: Porter, den männlichen Protagonisten, mochte ich zunächst nicht. Da war meine Schadenfreude natürlich immens, als er prompt vom Wasserturm stürzte (er hat ja unbedingt da hinaufklettern müssen!) und sich das Bein brach. [Ungespoilert, das verrät euch bereits die offizielle Kurzbeschreibung!] Auch fortan musste er sich meine Sympathie hart erkämpfen, sehr lange wollte ich der weiblichen Hauptfigur zuflüstern: „Mit wem Anderen wärst du aber bestimmt besser dran!“
Generell mochte ich die Basis der Handlung, ein menschen-, naja, vornehmlich frauenverlassenes Städtchen und eine pauschal für alle alleinstehenden, männlichen Einwohner geschaltete Kontaktanzeige, sehr gerne.
Sehr viel Romance, gepaart mit etwas Humor, ein Hauch Documentary und ein wenig hatte es auch was von einer Mail-order-Bride-Tombola.
3. Chelsea M. Cameron – „My favorite mistake – Der beste Fehler meines Lebens“*: Hier war es die männliche Figur, der ich bis zuletzt zuraunen wollte, ganz, ganz schnell ganz, ganz weit weg zu laufen. Der Hunter war nämlich in meinen Augen ein ganz Netter, von Anfang an, so dass die Taylor gleich völlig bei mir verschissen hatte, als sie feststellte, dass der Hunter (iiiiiih, ein Mann!?!) zu ihren neuen Mitbewohnern zählte und da sofort zu protestieren begann. Und ja, mit „protestieren“ meine ich in diesem Fall „elendig rumzicken“.
Taylor war für mich der Prototyp der Tussi, mit der niemand in einer WG leben will.
Sorry, ich weiss, viele von euch mögen diesen Roman; die Geschichte mochte ich prinzipiell auch, aber die Figur der Taylor habe ich wirklich gehasst, ich fand die dämlicher als Anastasia Steele und das will was heissen!
4. Kristan Higgins – „Meine Brüder, die Liebe und ich“*: Also aktuell, jetzt ganz grade, bin ich ja vor allen Dingen von den beiden Fliegen genervt, die schon seit heute früh hier um mich herumvögeln und mir nun sogar bis in den Nebenraum gefolgt sind, aber im Allgemeinen, nein, nicht allgemein, sondern auf Romance-Romane bezogen, geht mir momentan auf den Geist, dass nahezu alle weiblichen Hauptfiguren „petite“ sind. Wenn ich sehr viele dieser Geschichten lese, erschrecke ich draussen in freier Wildbahn jedes Mal aufs Neue, dass das Gros der anderen Frauen mir tatsächlich doch nicht nur bis zum Bauchnabel geht. Ich bin 1,84m gross und solche Bücher erwecken in mir jedes Mal den Eindruck, bestimmt das einzige weibliche Wesen zu sein, das es jemals auch nur über die 1,65m-Grenze geschafft hat. (Faktisch kenne ich aber sehr viele Mädels, die noch grösser als ich sind, und nein, keine von uns spielt Basketball! Kurios, wa?)
„Meine Brüder, die Liebe und ich“ bin ich in diesem Sinne auch sofort sehr zugetan gewesen: Denn Chastity ist nicht „petite“, sondern gross.
6. Jennifer Crusie – „Der Cinderella-Deal“*: Ich fand Daisy soooooo toll, während Linc mir etwas zu spröde war, aber im Verlaufe der Geschichte Besserung zeigte! Teils fand ich die Handlung aber überstreckt, viele Szenen des Schlussteils wirkten auf mich überflüssig, ich hatte den Eindruck, das Ende hätte schon deutlich vor der letzten Buchseite stattgefunden.
Irgendwie hatte ich da ein bisschen das Gefühl, im Prinzip „nur“ eine typische Heftromangeschichte gelesen zu haben, die man dann aber durch weiteres, anschliessendes Palaver zu einer Taschenbuchwortmenge gebracht hätte.
7. Susan Mallery – „Ich fühle was, was du nicht siehst“*: Der zweite Teil der „Fool’s Gold“-Reihe, der heute auch die Nummer 2 meiner TopTen-Liste wäre. Geliebt von mir insbesondere deswegen, da es sich bei der Protagonistin um eine Bestsellerautorin handelt, die sich konsequent von Erinnerungen an ihre Jugendliebe zu Romanfiguren inspirieren lässt, die sie immer sterben lässt. Das fand ich so schon amüsant, noch witziger wurde es dadurch, dass Ethan von allen Bekannten und Verwandten stets identifiziert wurde und auch seine engsten Familienangehörigen jede Neuveröffentlichung sehnsüchtigst erwarteten, um zu wissen, was ihm denn in diesen Werk nun so blühen würde. So ein Verhalten entspricht ja sehr meinem Humor!
9. Courtney Milan – „Eine hinreissende Schwindlerin“*: Ich mag solch kitschigen, historischen Nackenbeisser-Romane ja ab und an sehr gerne, einer pro Quartal sollte schon drinliegen. Da mag ich ja besonders Lynsay Sands‘ Geschichten, aber „Eine hinreissende Schwindlerin“ liess mich nicht bereuen, doch auch Courtney Milan eine Chance gegeben zu haben.
10. Monica Murphy – „Crave – Ich will dich!“*: Der erste Teil von Monica Murphys „Billionaire Bachelors Club“ erscheint im nächsten Jahr also auch auf Deutsch. Ich mag Monica Murphys „One Week Girlfriend“-Reihe, von der ich nicht sicher weiss, unter welchem Seriennamen die im deutschsprachigen Raum läuft („Together Forever“?!), aber weiss, dass die Originaltitel der Serie eine sehr viel klarere Linie verfolgen („One Week Girlfriend“, „Second Chance Boyfriend“, „Three Broken Promises“, „Four Years Later“, „Five Days Until You“ => Muster klar erkennbar, oder?) ja sehr gerne. Hier nochmal der gerne von mir gegebene Hinweis: Ich finde Owen und Chelsea viel besser als die anderen Paare. So. Ja, auch als Drew und Fable. Ganz klar.
Aber der „Billionaire Bachelors Club“? Hm… also die fiktiven Milliardäre haben ja in der Hinsicht Glück, als dass mich mein „petite“-Genervtsein in letzter Zeit mehr und mehr vom „schwerreicher Sack“-Genervtsein abgelenkt hat. Nichtsdestotrotz weiss ich nicht, warum auch in dieser Reihe die Typen Milliardäre sein müssen, denn zumindest in „Crave“* spielt ihr Reichtum schonmal so wenig eine Rolle, dass ich mich wiederholt fragte, ob Archer tatsächlich soooooo superreich wäre.
In anderen Romanen, in welchen die männliche Hauptrolle mit gewissen Seidenkrawattenträgern besetzt ist, anderer Autorinnen trieft der ganze Luxus ja quasi vom 19. Stock bis in den Keller, den er alsbald überflutet, wohingegen „Crave“ so sehr auf Understatement setzt, dass die Reichen fast wie Otto Normalverbraucher wirken, der kürzlich sein Haus komplett abbezahlt und nun sogar genug Geld für die Anschaffung eines neuen Autos zusammengespart hat!
Ich habe das Setting von „Crave“ kaum verstanden, die gesamte Reihe ist definitiv auch eher Erotic Romance, deutlich sexueller als Murphys Drew&Fable-und-Co.-Bücher. Aber mir hat dabei eine echte Geschichte gefehlt; meine Güte, wenn ihr scharf aufeinander seid, dann vögelt halt miteinander! (Wenn ihr allerdings die Fliegen grad hier bei mir seid: bumst endlich mal woanders rum, Balkontür ist offen!)
Hi Tanja!
AntwortenLöschenDeine Liste gefällt mir aber auch ganz gut ;) Das Buch "Der Cinderella-Deal" muss ich total übersehen haben... hört sich auf jedenfall gut an. Und "My favorite Mistake" stand auch erst auf meiner Liste :D
LG Brina
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenMonica Murphy wandert sofort auf meine WuLi - vielleicht sogar auf Englisch :)
lg
Marie
Hallo Tanja,
AntwortenLöschennun ja eine meine liebsten Kolleginnen ist fast 1,90m groß, also kenne ich zumindest eine Frau, die größer ist als du und nicht gerade petite ist :-) Deine Liste ist sehr schön und ich denke, dass das bisschen nicht so schlimm ist:-) Ich wollte eigentlich die Fool's Gold nicht mehr weiterlesen. Den ersten Teil gab es mal für umsonst für den Kindle. Nach deiner Beschreibung des zweiten Teils bin ich jetzt aber doch neugierig geworden!
LG Zeilenleben