Freitag, 25. März 2016

Brittainy C. Cherry: "The Fire Between High & Lo"

Als Jugendliche lernen Alyssa und Logan, die zwar dieselbe Schule besuchen, aber eigentlich gar keine gemeinsamen Schnittpunkte haben, sich näher kennen und werden bald darauf zu besten Freunden, obschon sie doch so unterschiedlich aufwachsen: Alyssa entstammt quasi der Sonnenseite des Lebens, während Logan ein Nachtschattengewächs ist. Alyssa nennt ihn „Lo“ und „low“ ist auch seine Art zu leben.

Während Alyssa sich verzweifelt nach ihrem Vater sehnt, der die Familie zugunsten seiner Musikkarriere dereinst verlassen hat, und sich wünscht, von diesem überhaupt einmal wieder Beachtung zu erfahren, möchte Logan vielmehr, dass sein Vater seine Mutter endlich aufgibt und diese es schafft, sich endgültig von ihm zu lösen: Logans Vater ist ein gewalttätiger Drogendealer, welcher Logans Mutter mal sitzenlässt, mal mit Drogen versorgt und ihr mal die ewige Liebe schwört. Zusammen mit seiner Mutter, die mehr oder minder drogensüchtig vor sich hinvegetiert, lebt Logan in absoluter Armut in einer schlechten Gegend  und auch selbst ist er den Drogen nicht abgetan, doch sein grösstes „High“ ist Alyssa.

Ein dramatischer Schicksalsmoment bewirkt aber, dass Logan nicht nur die Gegend verlässt, um sein Leben endlich in geregelte Bahnen lenken zu können, sondern auch, dass er jeglichen Kontakt zu Alyssa abbricht, die ihm daraufhin dennoch jahrelang täglich eine Nachricht auf seinem Handy hinterlässt, ohne je eine Antwort von Logan zu erhalten.

Nach einigen Jahren wird Logan von seinem älteren Halbbruder jedoch zurück in die Heimat beordert; ein erneutes Zusammentreffen zwischen Logan und Alyssa ist absolut unausweichlich … und Logan wird durch seine Mutter mit seinem alten Leben konfrontiert (werden): Wie stark ist Logan, um nicht wieder komplett abzurutschen und wie stark sind die Gefühle zwischen Alyssa und Logan noch immer, trotz allem, was letztlich zum Bruch zwischen ihnen geführt hatte?

[Release Blitz]

There once was a boy, and I loved him.   
Logan Francis Silverstone and I were complete opposites. I danced, and he stood still. He was quiet, while I ran my mouth. He struggled to find a smile, and I refused to frown.  
The night I saw the darkness that truly lived inside of him, I couldn't look away.  
We were broken together, yet somehow whole. We were wrong together, but always right. We were the stars that burned across the night sky, searching for a wish, praying for better tomorrows.  
Until the day I lost him. He threw us away with one hasty decision--a decision that changed us forever.   
There once was a boy, and I loved him.   
And for a few breaths, a few whispers, a few moments, I think he loved me, too.


Brittainy C. Cherry: „The Fire Between High & Lo” (Romance Elements, Band 2)°°°


Als Erstes: Hier sollte man sich absolut nicht davon abschrecken lassen, dass es sich bei diesem Roman um den zweiten Teil einer „Reihe“ handelt, denn jene ist in diesem Fall sehr viel mehr als Edition zu verstehen, denn die einzelnen Teile haben ein gar nichts miteinander zu tun ausser dass sie eben Bestandteil derselben „Reihe“ sind. Die jeweiligen Geschichten sind komplett unabhängig voneinander lesbar, es gibt auch keine sich überschneidende Figurenmenge, keinen Nebenfiguren, die im nächsten Band zu Protagonisten werden oder Ähnliches, und in sich geschlossen sind die Bücher ohnehin auch.
Dass es sich bei „Romance Elements“ um eine vorgebliche Reihe handelt, habe ich nun auch erst sehr spät mitbekommen; beim ersten Band handelt es sich übrigens um „The Air He Breathes“*, welches ich kürzlich zwar auch gelesen habe, nachdem mir dereinst Cherrys „Loving Mr Daniels“ ja so extrem gut gefallen hatte, aber nicht hier auf dem Blog vorgestellt habe: „The Air He Breathes“ hat mir übrigens aber gar nicht so sehr gefallen und ich weiss nicht, ob ich ganz so begeistert zugeschlagen hätte, hätte ich gewusst, dass „The Fire Between High & Lo“ quasi der Nachfolger jenes Romans ist, als sich mir die Gelegenheit eröffnete, ein Rezensionsexemplar des heute ganz frisch erschienen Feuers zwischen Alyssa und Logan zu beziehen. (Aber wie gesagt: Die Romane sind so wirklich in ihrem Inhalt durch rein gar nix verbunden.)

Als Zweites: Ich möchte natürlich nicht zuviel vom Inhalt vorwegnehmen und nichts gross verraten, aber ich weiss, dass diverse Leser doch recht empfindlich bzw. sensibel auf krankheitsbezogene Inhalte reagieren und nachdem ich zuletzt erst in einigen Buchgruppen las, dass Einige, die persönlich und ganz wirklich mit solchen Thematiken umgehe müssen, Belletristik mit diesen Themen zu umgehen versuchen, möchte ich an dieser Stelle zumindest darauf hinweisen, dass im zweiten Teil der Handlung eine Krebserkrankung eine wesentliche Rolle spielt.
Mehr, auch nicht welche der Figuren erkrankt, möchte ich aber nicht sagen; dies soll wirklich nur eine Warnung für die sein, die „Krebsgeschichten“, aus welchen Gründen auch immer, aktuell oder generell nicht lesen möchten oder können.

Als Drittes: Zwischen „Loving Mr Daniels“ und „The Fire Between High & Lo“ scheint „The Air He Breathes“ wirklich nur ein in meinen Augen unrühmlicher Ausrutscher nach unten gewesen zu sein. Denn „Loving Mr Daniels“ zählte ja zu meinen definitiven lesetechnischen Jahreshighlights 2015 und ich glaube fast, „The Fire Between High & Lo“ gefällt mir gar noch deutlich besser.
Tatsächlich gibt es eigentlich nichts, was ich an diesem Buch bemängeln möchte: Eingangs kam es mir zwar komisch vor, dass Alyssa und Logan sich, als ihre Freundschaft ihre Anfänge nahm, so fremd sein sollten, da Alyssas Schwester bereits recht lange mit Logans Halbbruder liiert sein sollte, aber Logans Halbbruder lebt bei seinem Vater, deutlich bessergestellt als Logan und die gemeinsame Mutter, und da war es dann wohl doch nicht so auffällig, dass ihre Geschwister nicht längst so aufeinandergestossen waren.

Sehr gut gefiel mir, dass sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckte, unterschiedliche Lebensphasen von Alyssa und Logan zur Sprache kamen, auch wenn die Zeit des „Kontaktabbruchs“ später eher zwischen den Zeilen dargestellt wurde und man die Beiden somit nicht völlig voneinander losgelöst auf ihren getrennten Lebenswegen begleitete; da erkannte ich durchaus Parallelen zu Margaret McHeyzers „Ugly“*, da in jener Geschichte die Hauptfigur auch von der Jugendlichen bis ins Erwachsenenalter hinein begleitet wurde. Wie auch in „Ugly“ würde ich  „The Fire Between High & Lo“ eher als Drama und weniger als Liebesroman bezeichnen: Im Cherry-Roman spielt zwar der romantische Aspekt eine tragende Rolle (weitaus mehr als eben in „Ugly“), aber vornehmlich geht es hier doch auch um persönliche Reifungsprozesse sowie Rückschläge und nicht nur darum, erwachsen zu werden, sondern auch erwachsen zu sein.
Dabei mochte ich besonders die Darstellung Logans, für den seine Herkunft immer wieder aufs Neue eine Art Falle zu sein schien, in die er häufig noch allzu bereitwillig hineinzutapsen versucht war: Er wurde hier nie als jemand dargestellt hat, der irgendwann mal Drogen genommen hatte und ab einem festgelegten Zeitpunkt dann komplett sauber war, ohne jemals in Gefahr zu geraten, erneut getriggert zu werden. Logan war weiterhin ein sehr schönes Beispiel dafür, dass man seine Situation, in welch schlimmer Lage man auch steckt, durchaus reflektieren und sich bemühen kann, sich dort herauszumanövrieren, obschon auch Gegenbeispiele aufgezeigt wurden, wie beispielsweise Logans Mutter, die immer wieder in den Sumpf zurückrutschte und ihre Lage häufig doch nur vollends resigniert wahrnahm.
Ich mochte die diversen Graustufen, welche durch die komplett unterschiedlichen Charaktere hier aufgezeigt wurden; hier gab es nicht nur Schwarz und Weiss, sondern das waren gegensätzlich zwei Nuancen, die kaum einmal dargestellt wurden.
Natürlich sagte mir auch die geschilderte Dynamik zwischen Alyssa und Logan sehr zu: Da hatte ich wirklich das Gefühl einer Art tiefer, innerer Verbundenheit, quasi eine unauflösbare Seelenfreundschaft, egal, was zwischen ihnen auch passiert war.

„The Fire Between High & Lo“  ist im Übrigen einmal mehr abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptfiguren Alyssa und Logan erzählt; grad auf Logan bezogen mochte ich das in diesem Fall sehr gerne, weil man so deutlich seine innere Zerrissenheit und die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, auseinandergesetzt bekam und so auch mehr Verständnis dafür aufbringen konnte, dass er sich in so mancher Situation eben verhielt, wie er sich verhielt.

Alles in Allem ist „The Fire Between High & Lo“ bislang eines meiner absoluten Lieblingsbücher in diesem Jahr, klare Empfehlung!
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Brittainy C. Cherry: „The Fire Between High & Lo“ – fand ich richtig, richtig gut!
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„The Fire Between High & Lo“ von Brittainy C. Cherry (Facebook/Twitter), erschienen am 25.03.2016
Amazon: eBook (0,99€)* [derzeit auch ohne weitere Zusatzkosten im Rahmen von KindleUnlimited ausleihbar]


Rezensionen zu weiteren Cherry-Titeln auf diesem Blog:
"Loving Mr Daniels"  <3




Anlässlich des Erscheinens von "The Fire Between High & Lo" gibt es zudem aktuell ein Gewinnspiel, bei dem es eine signierte Taschenbuchausgabe des Titels zu gewinnen gibt:  
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