Donnerstag, 7. Januar 2016

[Top Ten Thursday] Sternstunden unter den Schmökerstunden 2015

„Eure 10 Highlights aus 2015“ sollen beim heutigen #TopTenThursday benannt werden: Ich krame aus meinem Archiv zunächst einmal den Mitte Juli veröffentlichten TTT-Beitrag zum damaligen Thema „Eure bisherigen 10 Bücher-Highlights 2015“ hervor, bei dem ich es nur geschafft hatte, fünf Bücher aufzulisten – und nun bin ich gespannt, wie sehr sich meine Liste verändert hat und ob die damals benannten Bücher es allesamt auch in meine Jahrescharts schaffen werden. Denn ich rechne doch damit, einige Titel kicken zu müssen, da ich seit dem Spätsommer 2015 doch noch so einige Kracher lesen konnte.
Ganz definitiv und unbedingt weiterhin dabei sind allerdings sowohl Jandy Nelsons „I’ll Give You the Sun“ als auch NoViolet Bulawayos „We Need New Names“, die ich im Juli ja als meine Nummer 1 bzw. Nummer 2 meiner 2015er-Bücher bezeichnet hatte.
Da hat sich nun ein bisschen etwas geändert: Nach laaangem Überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mein absolutes Superdupermegalesehighlight im letzten Jahr Margaret McHeyzers „Ugly“* gewesen ist, ein Roman, der offiziell zwar unter „Romance“ läuft, aber eigentlich doch viel mehr ein Drama ist, welches sich mit häuslicher und innerfamiliärer Gewalt beschäftigt. (Das gleichfalls lesenswerte „Don’t Make Me Beautiful“* von Elle Casey behandelt prinzipiell dieselbe Thematik, konzentriert sich aber weitaus mehr auf die enthaltene Liebesgeschichte als sie eben in „Ugly“ dargestellt wird, wo der Fokus auf dem höchsttraumatisierten Opfer liegt.)
Ich habe euch „Ugly“ hier auf dem Blog nicht weiter vorgestellt, kann euch diesen Roman aber nur absolut ans Herz legen.
Ich habe beim Lesen übrigens sehr viel geweint.



Noch mehr geheult habe ich lediglich bei Lilly Lindners „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“: „Ugly“ bot mir zwischendurch doch mal Tränenpausen, aber nachdem ich die erste Hälfte von „Was fehlt, wenn ich verschwunden bin“ noch tapfer durchgestanden hatte, brachen alle Dämme und die zweite Hälfte des Buchs habe ich ungelogen am Stück durchgeflennt.
Definitiv ein weiteres Lesehighlight!


Ein ganz, ganz wunderbares Buch zum Mitschmachten war auch das von mir als eine Mischung aus „Weil ich Layken liebe“ und „Morgen kommt ein neuer Himmel“ bezeichnete „Loving Mr. Daniels“ (->zur Rezi<-) von Brittainy C. Cherry.

Irgendwann habe ich mich trotz meiner offensichtlich ins Unermessliche gestiegenen Erwartungen tatsächlich an Josh Malermans „Bird Box“ („Schliesse deine Augen“) herangewagt – und mich danach nur gefragt, ob meine Erwartungen angesichts des Dargebotenen nicht noch viel zu niedrig waren. ;)

Kurz vor Halloween gab es auf irgendner amerikanischen website (ich sollte mir echt angewöhnen, solche Dinge zu bookmarken) eine Auflistung der gruseligsten Bücher überhaupt; darunter entstand eine ellenlange Kommentarsektion, in der Nutzer abstritten oder bejahten, dass dieses oder jene aufgeführte Buch tatsächlich so extrem gruselig gewesen sei und vor Allem auch verkündeten, welche nicht erwähnten Bücher sie erstmal nicht haben schlafen lassen.
Während ich mir die Seite nicht gebookmarkt habe, habe ich mir doch einige Titel notiert gehabt und bin so unter Anderem auf „The Creeping“ von Alexandra Sirowy* gestossen, was prompt nach ganz vorne auf meine Leseliste wanderte, nachdem ich irgendwo einen Vergleich sah, in dem dieser Roman mit Riggs‘ „besonderen Kinder“, die ich bekanntlich liebe, in Verbindung gebracht wurde.
Ich habe „The Creeping“ hier auf dem Blog auch nicht weiter behandelt: Dort geht es in erster Linie um die 17jährige Stella, die zwölf Jahre zuvor mit ihrer besten Freundin Jeanie Erdbeeren pflückte, wobei sie beide verschwunden sind, doch während Stella nur kurz darauf ohne jegliche Erinnerung an das Geschehene zurückkehrte, blieb Jeanie bis heute verschwunden. Als die Leiche eines kleinen Mädchens auftaucht, dessen flammendrotes Haar auch an Jeanie erinnert, sieht Stella den Zeitpunkt gekommen, an dem sie irgendwie ihre Erinnerung zurückerlangen muss.
Geht im umliegenden Wald tatsächlich ein Ungeheuer um, das rothaarige Mädchen tötet?

Wie es zum Vergleich mit der Riggs-Reihe kommen konnte, ist mir übrigens unerklärlich: Ich sehe da absolut keine gleiche Basis, nichtmal annähernd. „The Creeping“ entpuppte sich eher als (hervorragender!) Thriller, dessen Handlung sich hauptsächlich damit beschäftigte, ob Stella nun einfach so dermassen traumatisiert war oder ob Jeanie und sie tatsächlich einem echten, übernatürlichen Monster in die Arme gelaufen waren.
Von der Spannungskurve her empfand ich „The Creeping“ eher „Eisige Schwestern“* ähnelnd, wobei ich da die vermeintliche Paranormalität stärker ausgeprägt fand und ja, ich würde es definitiv eher mit „Eisige Schwestern“ als mit Riggs „besonderen Kindern“ vergleichen.
Nicht nachvollziehbar ist für mich übrigens, dass „The Creeping“ als Jugendbuch eingestuft wurde und Jugendliche ab 12 Jahren als Zielgruppe benannt werden: Gut, persönlich habe ich in dem Alter Stephen Kings „Es“ gelesen, aber das würde ich deswegen ja auch nicht generell als „ab 12-Jugendbuch“ bezeichnen. ;)
„The Creeping“ ist schon sehr dunkel, sehr intensiv, recht böse: Ich würde es vermutlich niemandem unter 14 und höchstwahrscheinlich erst Lesern ab 16 in die Hand drücken. Aber gut, 12Jährige, die mit „Es“ klarkommen, kommen wiederum doch auch mit „The Creeping“ klar, aber trotz des Alters der Protagonistin sehe ich diesen Roman ja eher als Erwachsenenthriller und weniger als Jugendroman an.  
Ich fand „The Creeping“ jedenfalls ungemein spannend, wenn auch nicht wirklich halloweenschauerlich („Bird Box“ beispielsweise ist meiner Meinung nach sehr viel gruseliger) und doch: Das war ein kleines Highlight.

Wo ich den Mister Riggs nun ohnehin schon erwähnt habe: Im September gab es „Library of Souls“, den finalen dritten Band der besonderen Kinder ja nun endlich auf Englisch, und hach, den zweiten Teil hatte ich im damaligen Beitrag ja bereits als eines meiner Lesehighlights des ersten Halbjahrs aufgeführt – Teil 3 hat mich nicht minder begeistert. Nach wie vor sehe ich diese Trilogie als ganz, ganz grosses Lesekino an!
(Darf ich Teil 2 und Teil 3 als ein Lesehighlight zählen?)

Das damals ebenfalls von mir angeführte „Etta and Otto and Russell and James“ (zwischenzeitlich auch auf Deutsch erschienen, unter dem wenig überraschenden Titel „Etta und Otto und Russell und James“) ist ebenfalls nach wie vor einer meiner 10 Lieblinge des letzten Jahres und noch immer bin ich ganz verliebt in den wunderschönen, poetischen Schluss. <3

Nun habe ich grad auf eigene Faust beschlossen, dass es vollkommen in Ordnung ist, den zweiten und dritten Band von Riggs "peculiar Children"-Trilogie als ein Lesehighlight aufzuzählen, und so habe ich nun noch Platz für einen weiteren Titel und da möchte ich einmal mehr auf Jana Zinsers "The Chlidren's Train - Escape on the Kindertransport" hinweisen! Ein tolles Buch (und übrigens, wie schon in meiner zugehörigen Rezi erwähnt, eben auch gut lesbar, wenn man nicht ganz so firm in Englisch ist).


Und welche Bücher verbergen sich hinter euren tollsten, grossartigsten, eindrücklichsten Schmökerstunden 2015?

12 Kommentare:

  1. Huhu,

    Wir haben Weil ich Layken liebe gemeinsam.

    Hier ist mein Beitrag:

    https://lesekasten.wordpress.com/2016/01/07/ttt-10-jahreshighlights-2015/

    LG Corly

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  2. Hallo, Tanja!
    Also, das ist definitiv der ausführlichste Beitrag, den ich heute zum TTT gelesen habe. Schön, dass du überall was dazugeschrieben hast, das finde ich immer sehr interessant.
    Interessant sind auch die Bücher, die du vorstellst. Sie gehören jetzt nicht unbedingt unbedingt auf meine Leseliste, aber ich werde einige davon sicherlich im Hinterkopf behalten. Seltsamerweise besonders "Loving Mr. Daniels", obwohl ich um "Layken" eher einen Bogen mache und "Morgen kommt ein neuer Himmel" mir gar nicht gefallen hat. Paradox. Aber naja.
    Ich wünsch dir einen guten Start in das neue Jahr. Ich bin hochmotiviert! 2016 wird großartig!
    LG, m

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  3. Huhu (:

    Ein ganz toller Beitrag zum TTT! Ich habe zwar die meisten Bücher gar nicht gekannt, aber freue mich über neue Leseanregungen (:
    Der erste Teil der Mrs. Peregrines Reihe liegt noch auf meinem SuB, ich hoffe aber, dass ich das Buch dieses Jahr lesen werde. Und Bird Box ist noch auf meiner Wunschliste, weil es einfach super interessant und spannend klingt.

    Liebe Grüße!
    Anna (:

    https://liveyourlifewithbooks.wordpress.com/

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  4. Hallo Tanja,

    in dem Beitrag bin ich jetzt versunken, dabei wollte ich nur kurz vorbeischauen. ;-)

    Du hast mich auf jeden Fall auf "The Creeping" (warum hast du dir denn die Seite nicht gemerkt ;-)) neugierig gemacht und mir "Eisige Schwestern" ins Gedächtnis gerufen, das Buch möchte ich ja auch bald lesen.

    "Bird Box" war ja wirklich ein schön gruseliges Buch, wenn ich mir auch vom Ende etwas mehr erwartet hätte. Wenn ich auch nicht genau sagen, was eigentlich. :-D

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  5. Hi!

    Wir haben heute nichts gemeinsam, gelesen hab ich davon auch nur die beiden von Ransom Riggs, die fand ich auch toll, aber Highlight war es für mich keins.
    Von Bird Box hab ich auch viel gehört letztes Jahr, aber da das Ende so unbefriedigend war (für einige), hab ich erstmal die Finger davon gelassen. Allerdings hab ich dann gehört, dass es eine Fortsetzung geben soll. Deshalb wart ich damit ab :)

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Meine Jahreshighlights

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  6. Hey,

    ohh. "Was fehlt wenn ich verschwunden bin" hab ich als erstes Buch im Jahr 2016 gelesen, deshalb taucht es nicht in meiner Liste auf, aber ich fand das Buch auch soooo toll!!! :)
    Ich muss aber sagen, dass ich in der ersten Hälfte des Buches mehr geheult habe als in der zweiten, also genau anders als du :)

    LG Carina

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  7. Hallo Tanja,

    wirklich ein sehr schöner Beitrag zum TTT, ich muss sagen, dass ich von deiner Liste ebenfalls bis jetzt kein einziges Buch gelesen habe :D.
    Aber ich habe "Weil ich Layken liebe" auf meinem SuB und "Morgen kommt ein neuer Himmel" auf meiner Amazon Wunschliste :D.

    Liebe Grüße
    Anie

    http://anie1990.blogspot.de

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  8. Schöne Auswahl, ich kenne die meisten Bücher nicht, werde sie mir aber genauer ansehen. :)
    glg, nicca von kosmeticca.blogspot.com

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  9. Hallo Tanja :)

    Etwas spät, aber immerhin schaff ich es noch. :D
    Wir haben leider kein Buch gemeinsam, aber was solls. Dafür gibst du mir ein paar Tipps und ich werde mir „Loving Mr. Daniels“ mal genauer ansehen. Ich kenn zwar nur den einen Part deiner Mischung, "Weil ich Layken liebe", aber das liebe ich. :)
    Wünsch dir einen schönen Samstag!

    Liebe Grüße
    Katja

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  10. Hallo Tanja,

    ein toller Beitrag zum TTT! :) Von "Bird Box" habe ich schon viel gehört und überlege noch, ob ich das Buch noch lesen soll.

    Ich wusste gar nicht, das es auch einen dritten Band von Ransom Riggs "besonderen Kindern" gibt. Den ersten Band habe ich im letzten Jahr gelesen. Dein Beitrag hat mich nun neugierig auf die beiden Folgebände gemacht. :)

    Liebe Grüße
    Nicole

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  11. Hallo :-)

    Oh, da haben wir ja eine Übereinstimmung :-)
    Lilly Lindner hat mich auch zum Weinen, Nachdenken und Diskutieren gebracht. Da musste mein Freund nach der Lektüre beinahe den Psychologen spielen ...
    "Bird Box" würde mich auch reizen. Davon habe ich schon so viel Positives gehört ....

    lg Favola

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  12. Huch, wollte doch noch meinen Senf abgeben ^^ Bei Ransom Riggs in den Highlights werde ich hellhörig und ich bin nun mittlerweile fast komplett davon überzeugt, dass ich es doch mal mit der Reihe versuchen sollte. Ich finde die Idee dahinter echt grandios.
    Und um I'll give you the Sun schleiche ich auch schon seit Ewigkeiten herum...

    LG,
    Anja

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